NME stellt nach 65 Jahren Print-Ausgabe ein
Ikonisches Musik-Magazin setzt auf „Digital First“-Strategie
Jede Woche seit 1952 konnten sich Musikbegeisterte den NME kaufen, doch nun kündigte die Zeitschrift ein, ihre Print-Ausgabe mit sofortiger Wirkung einstellen zu wollen. Man setze in Zukunft auf das Internet und der NME existiere fortan nur noch als Webseite. Gestrichen werden auch die Cover-Star-Interviews, dafür werde es eine neue Serie namens „Big Read“ geben. Ab und an gäbe es vielleicht noch Sonderausgaben in gedruckter Version.
NME Cover von 1995
Im Statement zum Print-Aus sagt der Verantwortliche Paul Cheal des zuständigen Medienhauses Time Inc., dass die Produktionskosten zu hoch seien und der Print-Werbemarkt sehr „tough“ sei, so dass die wöchentliche Ausgabe nicht mehr finanzierbar sei. Mit der „Digital First“-Strategie“ wolle man die bekannte Marke NME aber in eine „starke Zukunft“ führen.
Der NME ist berüchtigt für sein Ausrufen diverser Hypes und zuweilen auch harscher Kritik an etablierten Stars, was ihr den gehässigen Beinamen „Indie-Bild“ einbrachte. Die letzten Cover-Stars des NME sind übrigens die aktuell gehypte Post-Punk-Band Shame, was irgendwie einen ironischen Kommentar zum plötzlichen und überraschenden Print-Aus und zur Zukunft des Musikjournalismus darstellt.