Man On Man – Man On Man (Album 2021)
Explizit und ergreifend: It’s So Fun To Be Gay
Man On Man zelebrieren auf ihrem selbstbenannten Debüt eine Intimität, die es selten so zu hören gibt: Zwischen melancholischem Mininalismus und zittrigen Gitarren entfalten sich ihre Liebeslieder auf die homosexuelle Liebe wie in der unwiderstehlichen einschmeichelnden Hymne "It’s So Fun (To Be Gay)".
Video: Man On Man - It's So Fun (To Be Gay)
Stilistisch sind die Songs auf "Man On Man" zwischen Indie-Rock, Math-Frickelein, Synth-Pop, Bedroom-Pop und Stoner-Sounds angelegt. Die Lyrics sind dabei explizit, die Videos nicht weniger – die wegen zu viel Nacktheit auch schon mal von Plattformen wie YouTube fliegen.
Video: Man On Man – Daddy
Spätestens mit dem Hit "1983" sind dann auch wir in das Paar verliebt, das gegen Körper – und Schönheitsideale auf – im allerbesten Sinn – schamlose Weise ansingt. Im Song geht es zu strangem Synth-Sound zwischen Shoegaze und Dreampop à la M83 oder Passion Pit um das schwule Cruising, also dem Anbahnen von flüchtigen, sexuellen Kontakten, in den frühen 1980er-Jahren, das in Zeiten der Pandemie komplett irreal erscheint, wie sie erklären:
"Während Sex-Apps das Kennenlernen im echten Leben fast ausgelöscht haben und die Pandemie derzeit den menschlichen Kontakt verbietet, ist ‚1983‘ eine liebevolle Hommage an eine Ära, die Gefahr, anonyme Begegnungen und Sex-Positivität verherrlicht".
Ein wunderbar zärtliches, humorvolles, schimmerndes Debüt über die Liebe in Zeiten der Isolation.
Video: Man On Man – 1983
▶︎ "Man On Man" auf Spotify hören:
