La Roux verdient in drei Monaten 100 Pfund mit Spotify
Lady Gagas Manager erhebt schwere Vorwürfe gegen Plattenfirmen
". @Spotify thanks for the £100 for this quarter just gone, one more month and I might be able to afford your premium service. Lucky me!" twitterte die Electropop-Künstlerin La Roux vergangene Woche. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie in einem Interview offen darüber gesprochen, dass sie trotz mehrerer international erfolgreicher Hits noch kein Geld mit ihren Veröffentlichungen verdient habe. Alles, was sie bisher verdient habe, komme ausschließlich vom Radio-Airplay.
Noch krasser ist die Geschichte von Songwriter Kevin Kadish, der mit "All About That Bass" von Meghan Trainor einen Nummer-1-Hit in 78 Ländern hatte. Nach eigenen Aussagen bekam er für 178 Millionen Streams bisher gerade mal 5679 Dollar von den Streamingdiensten ausgezahlt, ohne näher darauf einzugehen von wem genau.
. @Spotify thanks for the £100 for this quarter just gone, one more month and I might be able to afford your premium service. Lucky me!
— La Roux (@larouxofficial) 22. September 2015
Im April diesen Jahres beschwerte sich Portishead-Kopf Geoff Barrow lautstark darüber, dass ihm seine Plattenfirma für 34 Millionen Streams über Youtube und Spotify gerade einmal 2300 Euro überwiesen habe.
Während diese Aussagen einen Schatten auf die Streaminganbieter werfen, sucht Lady Gagas ehemaliger Manager Troy Carter die Schuld an den lächerlichen Beträgen für die Urheber und Künstler ganz woanders: Bei einer Veranstaltung von TechCrunch in San Francisco sagte der Manager, dass seine Künstlerin jahrelang systematisch von ihrem Label um Tantiemen betrogen worden sei.
Erst vor wenigen Wochen habe er von Spotify eine Präsentation mit den Umsatzzahlen seiner Künstler erhalten. Diese Zahlen waren auf den Abrechnungen der Labels allerdings nicht zu sehen. "Die Labels verdienen eine bedeutende Menge Geld mit Spotify, das nicht in den Abrechnungen der Künstler auftaucht", so Carter.
Bahnt sich hier ein ähnlicher Skandal an, wie ihn VW derzeit durchleidet? Würde es sich herausstellen, dass die Plattenindustrie ihre Künstler systematisch betrügt, hätte das vermutlich drastische Folgen für die gesamte Musikwirtschaft. Schließlich ist fast der gesamte Musikmarkt in der Hand von nur noch drei großen Plattenfirmen.
Der neue Apple Music-Chef Jimmy Iovine war früher Plattenfirmen-Boss von Lady Gagas Label und dürfte sich von den massiven Vorwürfen also ganz direkt angesprochen fühlen.