Felix Jaehn: "Ain't Nobody" von Chaka Khan nach 32 Jahren an der Spitze der Charts

Videobeweis: Warum das Cover nicht ans Original herankommt

1983 veröffentlichte die US-Sängerin Chaka Khan mit ihrer Band Rufus den Song "Ain't Nobody (Loves Me Better)" und schaffte es im Remix von House-Legende Frankie Knuckles immerhin auf Platz 9 der deutschen Charts. Jetzt erobert die Neuauflage des Klassikers die Spitzenposition.

Jeder über 30 kennt "Ain't Nobody" in der Version von Chaka Khan. Obwohl der Song nie ganz oben in den Charts war, ist er seit über 25 Jahren im Standard-Repertoire eines jeden Party-DJs. Und funktioniert immer. Jetzt erobert der Song in der Dreamhouse-Version von Felix Jaehn die deutschen Charts.

Chaka Khan & Rufus - "Ain't Nobody" (Originalversion 1983)

Treffender Nutzer-Kommentar auf Facebook bei den Kollegen des SZ-Magazins, nach dem diese den Originaltrack als "vergiftet" verrissen hatten: 

"Sich an einem Klassiker der von einer Diva wie Chaka Khan gesungen wird zu vergreifen mit seichtem Geplätscher und einem dünnen Stimmchen das an Weinerlichkeit nicht zu überbieten ist, ekelhaft! Dieser Remix ist eine Beleidigung für jedes Trommelfell, hoffentlich ist dieser "Trend" kleine Mäuschen zu flachen Beats im Valiumrausch säuseln zu lassen bald vorbei!"

Felix Jaehn - Ain't Nobody (Loves Me Better) ft. Jasmine Thompson (Coverversion 2016)

Übrigens ist es nicht die erste Coverversion des Songs: LL Cool J führte den Song bereits 1996 an die Spitze der UK-Charts, während zahlreiche Acts von Knorkator bis zur Hermes House Band ihn eher verunstalteten.

Videostrecke: Die besten Coverversionen... und ihre Originale

Felix Jaehn folgt mit seiner Version dem aktuellen Trend des Schmusehouse, der Produzenten wie Alle Farben, Robin Schulz oder Milky Chance bereits große Hits beschert hatte. Wahrscheinlich war es nie so einfach wie heute, Platz 1 der deutschen Charts zu erobern, man darf eben nur nicht all zu kreativ sein und muss die Pop-Spielregeln einhalten. Eine guter Refrain, eine markante Stimme und ein nett plätschernder Housebeat, fertig ist die Nummer 1.

Bevor wir jetzt aber in die "früher-war-alles-besser"-Leier einstimmen: Wer nicht glaubt, dass es auch früher schon so einfach war im Radio auf Dauerrotation zu laufen, dem empfehlen wir die Lektüre des nach wie vor gültigen Standardwerks von The KLF: Das Handbuch - der schnelle Weg zum Nr. 1 Hit aus dem Jahr 1988. Dort beschreibt die Band, wie sie mit wenig Geld und viel kreativem Diebstahl die internationalen Charts kaperten.

Wie Chaka Khan die neue Coverversion findet ist übrigens nicht überliefert. Allerdings freut sie sich offenbar darüber, dass ihr alter Song noch heute weltweit die Leute in Extase versetzt, wie dieses Video einer Demonstration in London zeigt.

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