Stadion-Rap: Die 10 besten Songs von Marteria
Von Aliens und Zukunftsgeschichten
10. Murder was the Base ("Base Ventura", 2007)
Auch wenn "Zum Glück in die Zukunft" für viele sein erstes "richtiges" Album ist: Ohne "Base Ventura" kein Marteria. 2007 legte der damalige Newcomer ein absolut vorzeigbares Debüt vor, das noch wenig Pop-Einflüsse zeigte und stattdessen mit astreinen Battle-Lyrics aufwartete. "Murder was the Base" steht hier stellvertretend für das gesamte Album, das so anders ist als der Marteria, wie wir ihn kennen.
9. Big Bang (2013)
"Big Bang" entstand eigentlich als kleiner Appetizer zwischen den beiden "ZGIDZ"-Teilen, lässt sich angesichts seines Bombasts aber eigentlich schwer als solcher bezeichnen. Und auch das aufwändige Musikvideo reiht sich nonchalant in die Riege der Marteria-Blockbuster ein.
8. Ich Rolle Mit Meim Besten feat. Haftbefehl ("Russisch Roulette", 2014)
Auf der Deluxe-Version seines Instant Classics "Russisch Roulette" versammelte Haftbefehl 2014 eine breite Riege von etablierten Straßenrappern - und Marteria. Dass aus dieser Kombo dann auch noch mal eben der beste Remix der Platte hervorgeht, hatte so wohl niemand vorausgesehen. Ein Marten-Mixtape in diesem Style wäre nach dem Casper-Kollabo noch so ein Träumchen...
7. Aliens feat. Teutilla ("Roswell", 2017)
Marteria, der Weltenbürger. Im Zuge seines jüngsten Albums "Roswell" zog es den Rostocker mal wieder in exotische Länder und Kulturen, wo er für seine Musikvideos so viele Menschen wie möglich mobilisierte - das Ergebnis ist in "Aliens" eine gewaltige Party. Zusammen mit der Ohrwurmhook von Beatsteaks-Sänger Teutilla (Arnim Teutoburg-Weiß) avancierte die erste Single zu einer der Festivalhymnen 2017.
6. Kids (2 Finger an den Kopf) ("Zum Glück in die Zukunft II", 2014)
Gut möglich, dass viele Fans diesen Song inzwischen gar nicht mehr hören kann. Kein anderer Marteria-Song hat die Heavy Rotations der Radiostationen so erobert wie dieser. "Kids" rechnet mit der Neu-Spießbürgerlichkeit Anfang 30 ab, in der lieber gebruncht als gefeiert wird - natürlich nicht, ohne einen Haufen alter Marteria-Songs zu referenzieren.
Alle spielen jetzt Golf, jeder fährt Passat
Keiner tätowiert sich Wu-Tang auf'n Arsch
Keiner tanzt mehr Moonwalk seit Michael Jackson starb
Alle auf Salat, keiner mehr verstrahlt
5. Endboss ("Zum Glück in die Zukunft", 2010)
"Shall we play a game?" 2010 noch als weitestgehend unbeschriebenes Blatt in den Rapzirkus eingestiegen, hat Marteria acht Jahre später so gut wie alle Erfolge des Deutschrap-Games freigespielt. "Endboss" ist einer jener Songs, die das Genre aus seinem Tief Ende der Nullerjahre herausbeförderte, kurz bevor es sich endgültig poppigen Einflüssen und musikalischen Crossovern öffnete.
4. Lila Wolken feat. Yasha & Miss Platnum ("Lila Wolken EP", 2012)
Yasha und Miss Platnum sind zwei der wenigen Featuregäste, die immer wieder in Marterias Diskographie (und auch live neben ihm) auftauchen. 2012 veröffentlichten die Drei ihre "Lila Wolken"-EP, zu deren Titeltrack fast jeder irgendeine Beziehung haben dürfte. Ob Sommerhymne oder doch nur nerviger Ohrwurm - so ganz kann sich dem Song einfach niemand entziehen.
3. Bengalische Tiger ("Zum Glück in die Zukunft II", 2014)
Wer diesen Song schonmal live erlebt hat, weiß dass das Video ganz schnell in die Realität herüberschwappen kann. Ausnahmezustand garantiert!
2. Alles verboten ("Zum Glück in die Zukunft", 2010)
Einer der ersten Vorboten auf "1982". Die musikalischen Wege von Casper und Marteria kreuzten sich in der Vergangenheit schon öfter, unter anderem auf dem ersten Teil von "Zum Glück in die Zukunft". Der musikalische Stil mag sich über die Jahre und insbesondere auf dem gemeinsamen Album stark verändert haben, dass die beiden gemeinsam ordentlich Power haben, wurde aber schon früh genug unter Beweis gestellt.
1. Verstrahlt feat. Yasha ("Zum Glück in die Zukunft", 2010)
"Verstrahlt" fühlt sich an wie ein gigantischer Sog, der den Hörer unweigerlich in den transzendenten Soundmix aus Synthie und Bässen hineinzieht. Selbst der kurzzeitige Radio-Boykott angesichts der Fukushima-Katastrophe konnte der Single retrospektiv nichts anhaben. 2018 ist "Verstrahlt" noch immer einer der besten Marteria-Songs überhaupt.