Cloud-Gaming: Netflix für Computerspiele

Computerspiele im Streaming-Zeitalter

Teure Gaming-PCs und klobige Konsolen könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Die Zukunft des Gaming liegt in der Cloud. Hier lest ihr alles über die neue Entwicklung und ihre Vorreiter. 

Teaser: Shadow - Cloud Gaming

Was in der Musikwelt längst Realität ist, hält nun allmählich auch Einzug in der Gaming-Szene. Haptische Datenträger dienen nur noch als Sammlerobjekt und wurden längst durch digitale Downloads ersetzt. Nun folgt der nächste Schritt.

Ähnlich wie Musik heutzutage von vielen ausschließlich über Streamingdienste wie Spotify und Apple Music konsumiert wird, stellt nun auch die Gamingwelt Stück für Stück auf Spiele-Streaming bzw. Games-On-Demand um. Zusammengefasst wird dies unter dem Begriff des "Cloud-Gaming".

▶ ​Netflix: 20 Serien, die du 2019 gesehen haben musst

Das mag zunächst überraschen, verbindet man Gaming doch zumeist eher mit unhandlichen Gaming-PCs oder Spielekonsolen im Großformat. Tatsächlich geht die Entwicklung aber in eine Richtung, bei der heimische Hardware-Leistung weitestgehend überflüssig gemacht werden könnte. Für Casinos fährt man heute auch nicht mehr extra nach Las Vegas oder Monte Carlo, sondern spielt es bequem und günstig von zuhause. Mehr dazu erfahren

Als einer der ersten Vorreiter dieser Bewegung dient das "Playstation Now"-System von Sony. 2015 offiziell gestartet, bietet dieser Abo-Service eine ganze Reihe von Playstation-Titeln zum Stream an. Die zugehörige Konsole wird dafür selbstverständlich weiterhin benötigt, auf einen speicherplatzintensiven Download und einen vollständigen Kauf des jeweiligen Spiels kann aber verzichtet werden. 

Das Konzept von "Playstation Now" mag an sich vielversprechend klingen, PC-orientierte Cloud-Gaming-Anbieter wie "GeFore Now" und allen voran "ShadowTech" gehen hierbei aber noch einen Schritt weiter. Für ca. 30€ / Monat kann der Nutzer einen Cloud-Gaming-PC mieten und mit seinem heimischen Rechner auf diesen zugreifen. Die virtuellen Rechner kommen dabei mit einer ganzen Reihe vorinstallierter Spiele und einer Systemleistung daher, die jedes Game auf höchsten Einstellungen spielbar macht. 

Daten-Auszug:

  • Intel Xenon Prozessor - 8 Kerne
  • NVIDIA GPU gleichwertig zu GTX 1080
  • 12GB DDR4 RAM
  • 256GB Speicherplatz
  • 1GBit/s Internetverbindung

Klingt vielsprechend, oder? Starke Grafikkarten und keine Installationszeit - was will man als Gamer mehr? (Bild: nVidia)

Im Klartext bedeutet das, dass jeder Spieler nur noch einen PC benötigt, der gerade so viel Leistung mitbringt, um die Verbindung zum Cloud-Server herzustellen. Die grafikaufwendigsten und speicherintensivsten Spiele werden also plötzlich auf nahezu jedem Laptop spielbar. 

Das Problem liegt hierbei natürlich in der Internetverbindung. Nur wer über eine konstante Internetleistung von mind. 15Mbit/s (empfohlen werden 50Mbit/s) verfügt, wird in den Genuss eines ruckel- und latenzarmen Spielvergnügens kommen. 

Schlussendlich übernimmt die Gaming-Szene nun allmählich das, was in der restlichen PC-Welt bereits seit Jahren ausgebaut wird. Alle Rechenleistung befindet sich in der Cloud - die heimische Hardware fungiert beinahe nur noch als Zugang und Bildschirm. 

Aktuell stecken Dienste wie GeForce Now und ShadowTech zwar noch in den Kinderschuhen und haben stellenweise mit erheblichen Verbindungs- bzw. Latenzproblemen zu kämpfen. Der Ansatz scheint aber der richtige zu sein. Spiele wie Fortnite haben vorgemacht, dass das Free-2-Play-Genre stärker ist als jemals zuvor.

Die neuen Dienste sorgen dafür, dass die Bereitschaft vieler Spieler, 70€ für einen neuen Titel auszugeben, allmählich zurückgehen wird. Netflix hat es vorgemacht, die Gamingwelt zieht nach. Das Streaming-Zeitalter trifft früher oder später jedes Medium. 

▶ Die besten Free-to-Play-Games für PS4 & Xbox One

TONSPION UPDATE

✔︎ Die wichtigsten News zu Musik, Film, Streaming und Konzerten.
✔︎ Exklusive Verlosungsaktionen: gewinne Kopfhörer, Lautsprecher oder Tickets.
✔︎ Jederzeit abbestellbar mit einem Klick.

 
 

Hinweise zu der Protokollierung der Anmeldung, Deinen Widerrufsrechten, dem Einsatz des Versanddienstleisters und der Erfolgsmessung erhältst Du in unserer Datenschutzerklärung.

Empfohlene Themen