Arcade Fire: Win Butler versöhnt Kanye West und Beck mit Mashup
Mashup von "Loser" und "Jesus Walks"
Kanye West hat eine Meinung zu allem und jedem und hält damit selten hinterm Berg. Sein überdimensionales Selbstbewusstsein hat ihn überdimensional groß gemacht, aber nach seinem unsportlichen Beck-Diss auch einen fetten Shitstorm eingebrockt.
In einem Interview nach der Grammy-Verleihung 2015 forderte er Beck auf, seinen Preis fürs Album des Jahres an Beyoncé zu übergeben und wahre Kunst zu respektieren. Nicht jeder war dieser Meinung, schließlich schreibt und spielt Beck seine Songs komplett selbst, während Beyoncé von einem riesigen Aufgebot an Star-Produzenten und Musikern ihre Platten aufnehmen lässt. Später korrigierte West seine Aussage und münzte die Kritik in Richtung der Grammy-Veranstalter um. Beck nahm's gelassen und schloss sich bescheiden wie er ist der Meinung von West an, dass Beyoncé den Grammy wirklich verdient habe.
Viele fanden die ganze Diskussion einfach nur peinlich, so auch der ehemalige Grammy-Gewinner Win Butler von Arcade Fire. Jetzt veröffentlichte er einen Mashup auf Soundcloud, der Becks Megahit "Loser" (1993) mit Kanye Wests "Jesus Walks" (2004) musikalisch vereint.
Apropos Kunst: Becks mit drei Grammys dekoriertes Album "Morning Phase" ist das am schwächsten verkaufte "Best Album" seit 2008. Mit 301.000 verkauften Einheiten befindet er sich aber in bester Gesellschaft: der renommierte Jazzmusiker Herbie Hancock verkaufte von seinem Grammy-Album nur 56.000 Stück.
Auch Arcade Fire verkauften "nur" 484000 Exemplare ihres Albums "The Suburbs", mit dem sie 2011 überraschend die begehrteste aller Trophäen im Musikzirkus abräumten. Wahre Kunst hat eben doch nur am Rande was mit Kommerz zu tun, auch wenn sich die Pop-Branche häufig nur über Verkaufszahlen definiert.