Schall und Wahn

Schall und Wahn

Tocotronic

Redaktionswertung: 
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"Aber hören? Nein, Danke!" Nicht jeder umarmt ein neues Tocotronic-Album so bedingungslos wie große Teile des Feuilletons und der Pop-Presse. In der Tat war die erste Single aus "Schall & Wahn" eine zu kalkulierte Fortsetzung der "Kapitulation", so dass Skepsis gegenüber dem neuen Album durchaus angebracht scheint.

Dabei machen Tocotronic mit ihrem neuen Album da weiter, wo sie immer angeknüpft haben, wenn sie sich zu sehr vereinnahmt fühlten: sie verweigern sich. "Eure Liebe tötet mich", deutlicher könnte eine Absage an den Jubel, der Tocotronic seit "Kapitulation" (wieder) zuteil wird, nicht sein. Und schon ist man mittendrin.

Mittendrin in von Lotzows Spiel mit den Erwartungen. Der alte Zweifler lehnt sich auch 15 Jahre nach "Digital ist besser" und "Hamburg rockt" gegen die bestehenden Verhältnisse auf. Wenngleich wesentlich subtiler. Oder schrecklich albern wie in "Bitte oszillieren sie". Oder bestechend pointiert wie in "Im Zweifel für den Zweifel". Aber: nie beliebig! Polarisieren ist für Tocotronic nach wie vor Antriebsfeder, auch dann, wenn der Jubel besonders groß ist. Dass sie dabei mal wieder traumwandlerisch sicher das allgemeine Unbehagen in Worte packen können, versteht sich dabei schon fast von selbst.

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