Berlin steht bei diesem Album einmal mehr für eine musikalische Veränderung bei einem Künstler: David Bowies Klassiker "Low" kommt einem da natürlich gleich in den Sinn, wobei Stephen Malkmus auf "Groove Denied" eher seinen ursprünglichen Lo-Fi-Ansatz in elektronische Musik überträgt.
Sein Vorgehen ist dabei experimentell, die Songs entstanden intuitiv beim Spielen mit der neuen Technik wie Drum Machines und Synths am Rechner.
Video: Viktor Borgia
Das achte Solo-Album der Indie-Rock-Ikone überrascht dabei mit düsteren Klängen und roboterhaften Sounds wie in der ersten Single "Viktor Borgia": In den Tracklyrics wird in den Club gegangen, man sieht förmlich die "Schaufensterpuppen" von Kraftwerk vor sich tanzen und Human League oder New Order stehen irgendwo auch an der Bar herum.
Die Songs atmen so eine ziemlich DIY-Eighties-Ästhetik und Malkmus erklärt:
"Das Elektronische des Albums sollte klanglich das Prä-Internet-Zeitalter wiederspiegeln".
Und so klingen hier hinter den elektronischen Wänden auch mal die Beatles durch und abgefahrene psychedelische Soundfetzen wehen zu einem herüber. Das Ganze klingt so, als hätte Malkmus wirklich Spaß beim Aufnehmen gehabt und der Hörer kann den auch haben, sofern er sich auf die vielfältigen Spielereien einlassen mag.
Video: Come Get Me
Stephen Malkmus Live 2019:
05.06. Hamburg, Knust *
15.06. Duisburg, Traumzeltfestival *
16.06. Mannheim, Maifeldderby *
*mit The Jicks