Einen ersten Vorgeschmack aufs Album gab es im August mit der Single "Missing U", optisch untermalt von einem unter der Regie von Danilo Parra entstandenen Kurzfilm, in dem Robyn bei einer Clubnacht in New York ihre Fans mit ihrer herzlichen Art und ihrem energetischen Sound beglückt. Nicht gerade eine Blaupause für den Rest auf "Honey", denn es ist der einzige wirklich clubaffine Song.
Robyn experimentierte über die letzten zwei Jahre viel, und sie holte sich Metronomys Joseph Mount zur Seite. Außerdem arbeitete sie mit ihrem Langzeit-Partner Klas Åhlund sowie mit Adam Bainbridge (aka Kindness), Mr. Tophat und Zhala, mit denen sie sich in Studios in Stockholm, London, Paris, New York und auf Ibiza traf.
Entstanden ist so mal wieder ein Popalbum, das sich konsequent weigert, auf kommerzieller Ebene ein solches zu sein. Es ist gradliniger und unterkühlter als Vorgänger "Body Talk", und doch steckt es voller Überraschungen. Robyn – seit jeher eine der unabhängigsten Frauen des Business – behält sich einmal mehr ihre Autonomie und macht, was sie will.
Das Herzstück des Albums ist "Because It’s In The Music", das wie die Umkehrung der einstigen Hitsingle "Dancing on My Own" wirkt. Fast hymnisch, doch dafür zu gebrochen. Ein Song, der sich langsam entfaltet, wie eigentlich das ganze Album.
"Honey" glänzt und schimmert dann prachtvoll, die Songs werden getragen von Robyns spielerischem Stimmeinsatz. Und "Honey" lässt eben den Dancefloor weitgehend hinter sich. Robyn erforscht jetzt lieber neue, tiefer gehende Gefilde. Ihre Fans können dennoch – oder auch gerade deswegen – mehr als happy sein.
Robyn Tour 2019
03.04.19 - München - Tonhalle
05.04.19 - Köln - Palladium
06.04.19 - Berlin - UFO im Velodrom
08.04.19 - Hamburg - Mehr Theater