Nein, Phoenix wollen und können kein „Wolfgang Amadeus Phoenix II“ liefern! Die ständige Veränderung und Anpassung ihres eigenen Sounds begleitet Phoenix seit „United“, das inzwischen 13 Jahre alt ist. Auf „Bankrupt!“ ist es ein nervöser Unterton hinzugekommen, der sich durch das gesamte Album zieht: Mal in Gestalt asiatischer Anleihen, mal in Form eines barocken Cembalos. „Bankrupt!“ wirkt an vielen Stellen so als wären Phoenix nicht ganz anwesend, als hätten sie sich in eine Scheinwelt zwischen Studio in New York, in dem die ersten Sessions zu „Bankrupt!“ stattfanden, und der Mode- und Filmwelt in den überdimensionierten Villen Bel Airs zurückgezogen. Besser ist es da nicht, aber wenigstens ist man unter sich.
So ist „Bankrupt!“ bisweilen arg selbstgefällig und larmoyant. Nicht uninspiriert, aber eben auch nicht von vorne bis hinten so auf den Punkt wie der Vorgänger. Phoenix geben sich nostalgisch und ein bisschen entsetzt darüber, wohin sie „Wolfgang Amadeus Phoenix“ gebracht hat. Zur Tagesordnung wollen sie nicht übergehen, völlig ignorieren kann man die Erwartungen aber auch nicht. Bleibt: Ein Dazwischen, das keinem so recht hilft; ein Album, das wie Phoenix in der „Blade Runner“-Version klingt: Auf der Suche nach sich selbst und nicht wirklich glücklich.