Patrick Watson ist in jedem Fall ein Kauz. Bärtig, zerzaust und sympathisch zerstreut wirkt der Kanadier in Interviews wie auf der Bühne. Dabei ist er ein schlauer, höchst gebildeter Mensch. Klavier, Komposition und was auch immer hat er studiert. Aber nicht, um der Welt die perfekte Popsymphonie vor den Latz zu knallen, sondern um aufregend ausufernde Songkonstrukte zu kreieren, die gleich für mehrere Soundtracks herhalten könnten.
Bereits mit dem Album "The Great Escape" war Patrick Watson, der dieses musikalische Unternehmen unter seinem Namen ausdrücklich als ein Bandprojekt versteht, ein großartiges Album gelungen. Aber, mit Verlaub, auch wenn seine Mitstreiter selbstredend sehr wichtig sind: Wenn das Gerassel, Gerausche, Gequietsche und Gerumpel auf diesem musikalischen Jahrmarkt loslegt, ist die androgyne Stimme Watsons der Mittelpunkt zwischen all den Planeten, die sich hier durch die Weiten des Klangkosmos am Mainstream vorbeischaukeln. Auch das aktuelle Album "Wooden Arms" ist wieder ganz großes Indie-Kino, das von einer unendlich schönen und spannenden Reise durch entlegene Sphären, aber eben auch ganz vertraute Klangwelten erzählt.