Die Single "Pressure" überraschte bereits mit ungewöhnlich druckvollem Sound, einer catchy Hookline und einem humorvollen Clip mit Anspielungen an Achtzigerjahre Komödien wie "Gremlins", "Zurück in die Zukunft" oder "Critters". Das Retro-Science-Fiction-Cover des Albums geht ähnliche nostalgische Wege und wurde von Kyle Lambert designt, der bereits für die ikonischen Motive zum Serienhit "Stranger Things" verantwortlich zeichnete.
Video: Muse – Pressure
Muse tauchen also auf "Simulation Theory" in die gerade hippe Synthwave-Welt ein, die mit Referenzen wie Horror-Soundtracklegende John Carpenter oder Progrock-Ikonen Yes spielt: Das Spielerische dieser an Computergames und Virtual Reality angelehnten Konzepte geht Muse jedoch ab, denn den erfolgreichen Stadion-Rock-Pfad wollen sie dann doch nicht verlassen.
Video: Muse - Something Human
Auch wenn die Lyrics von Matthew Bellamy durchaus die Philosophien und Theorien bekannter Simulationsautoren thematisiert und aktuelle politische Probleme wie Brexit oder Trump darauf anwendet – die Musik hält diesem Anspruch nicht stand. Bellamys Falsett und die dick aufgetragenen Sounds ersticken jeden interessanten Anfangsgedanken des Konzeptalbums im Keim.
So bleibt Muse einfach eine extrem professionelle und mit vielen Stilen experimentierende Festival-Headliner-Band, bei der das Publikum diesmal eine VR-Brille mit den Computerspielfiguren Prince, Duran Duran oder Depeche Mode darin aufgesetzt bekommt und mit bunter Eigthies-Synthie-Ästhetik eben ein wenig anders bespaßt wird.
Muse – Live 2019
29. Juni: Köln | Rhein Energie Stadion