Ich bin kein Fan von Live-Konzerten. Zu oft werden Erwartungen, die man nach großartiger Platte an eine Band stellt, beim Live-Gig schwer enttäuscht. Das liegt aber meistens nicht an der Qualität der Songs, sondern eher an der Lustlosigkeit und Routine vieler Bands, die ihr Programm live nur noch runterspulen und zur Not noch ein wenig herumposen, um wenigstens so zu tun, als hätten sie Freude an dem was sie tun. Jüngstes Beispiel: das Introducing-Festival während der Kölner Popkomm. Trotz hochkarätigen Line-Ups musste man doch viele Stunden warten, bis ganz am Ende endlich die Funken von der Bühne flogen. Und wie! Und die ausgerechnet von der mit Abstand unpoppigsten Band des Abends. Mogwai bewiesen von der ersten Sekunde ihres bemerkenswerten Auftritts, dass sie ihren komplexen Sound (mit immerhin drei Gitarren) jederzeit im Griff haben und verpassten den Zuhörern dabei eine Vollmassage für Ohren und Seele. Da sitzt jeder Handgriff und doch ist man weit entfernt von aalglatter Perfektion. Der rauhe Charme der schottischen Kombo ist auch auf diesem exklusiv in Japan erschienenen Track nachzuvollziehen. Auf Platte wie live ein Ereignis. Als Gast an der Geige ist Luke Sutherland (Ex-Bows) mit von der Partie. (ur)
Autor: Redaktion