Bisher bewegte sich Miss Platnum eher zwischen tanzbaren Balkan-Beats: Nun wagt sie sich an ein neues Genre und probiert ausgerechnet mit Rap-Produzent Bazzazian (z.B. Haftbefehls "Russisch Roulette") an cineastischen Tönen.
Die große Oper ist das nicht geworden, dafür aber manchmal eine grelle, wenn sie beispielsweise mit Autotunes-Stimme in "Rainbow Jesus" über einen eher generischen Beat singt, der nur zart von einer folkloristisch anmutender Melodie unterbrochen wird.
Video: Miss Platnum & Bazzazian — Rainbow Jesus
Nach eigenen Aussagen wollte sich Miss Platnum auf "The Opera" zwischen Kate Bush und James Blake bewegen: Stimmlich ist das zuweilen sehr schön gelungen, in "You Will Shoot" ist ihre Stimme hauchend zart und schraubt sich in himmlische Höhen, ohne dabei jedoch wie das Vorbild überdreht zu wirken. Melodisch ist der Großteil der Songs jedoch ein wenig zu vorhersehbar geraten.
Video: Miss Platnum & Bazzazian — Weapons
Die opulenten Arrangements ersticken zu oft in dickem Synthiegewaber und klingen ein wenig zu sehr bemüht: Wie es hätte subtiler sein können, zeigt die erste Single "Weapons", die sich zauberhaft aufbaut und mit fragilen Klängen sowie klagender Stimme einen Sog entwickelt. Leider gibt es zu wenig solcher Waffen auf "The Opera".