Einfach ist das mit dem Österreicher nicht. Die unverblümte Rohheit seiner Songs ist eine harte Attacke gegen die vielerorts anzutreffende HiFi-Sozialisation. Marek selbst sieht sich von Punk unter bürgerlichen Vorzeichen sozialisiert, wodurch seine unnachgiebige Freizügigkeit eine Erklärung bekommt. Achtzehn Songs sind auf seinem Album „It´s These Magic Moments That I´m Living For“ und trotz der Super-LoFi-Wenig-Spurrekorder-Aufnahmequalität ist sein Weltklasseformat als Singer/Songwriter heraus zu hören. Nur die Gitarre, Mareks pathetischer Gesang und das Rauschen der Kassette. Ab und an auch einige elektronische, überaus aufwertende, Klänge. Und auf einigen Tracks sogar: eine zarte gerade Bassdrum. Man könnte sagen, das macht auch der Hamburger Finn., doch der ist viel schwelgerischer und braver. Marek ist hingegen der Gossenhund der europäischen Singer/Songwriter-Szene und gerade damit dürfte er sich zum Freund von vielen machen, die sonst wenig Herzblut in jenes Genre stecken. Und wo sollte er als Wiener besser hinpassen als auf Niesom Records. Unter den beiden MP3s, die es zu testen gilt, ist auch eine Coverversion von Didos „White Flag“. (jw)
Autor: Redaktion