Lorde ist größer geworden. Ganz bildlich gesprochen. Zusammen mit der neuseeländischen Sängerin, die als 16-jährige mit “Royals” 2013 unerwartet die Pophymne eines ganzen Jahres veröffentlichte, wuchs auch ihr Sound.
Video: Lorde - "Green Light"
Auf “Melodrama” erklärt Lorde uns nun nicht mehr – von pubertärer Altklugheit getrieben – die Welt, sondern ergründet sich selbst.
Das Album dient ihr dabei als Projektionsfläche, die sie selbst gern als eine Art “Musical” beschreibt, das während einer House-Party spielt und von der Euphorie der ersten Tanzschritte bis zum Erkennen des betrunkenen Selbst im Spiegel alle ihre Facetten zeigt.
Dafür wurde aus dem minimalistischen Tandem aus Beat und Gesang vom Debüt großspuriger Pop mit Bläsern, Klavier, Synth und deutlich mehr Affinität zu nächtlichen Tanzaktivitäten.
Stream: Lorde - "Liability"
So versinkt “Melodrama” leider ein Stück tiefer im allgemeinen Sound-Konsens unserer Zeit als es sein Vorgänger vor vier Jahren tat. Was es aber trotzdem gut sichtbar an der Oberfläche hält, ist der unnachahmbar eindringliche und unweigerlich einnehmende Gesang einer gerade einmal 20-jährigen Neuseeländerin.
Und es gibt wohl kaum etwas, das mehr für die Qualitäten einer Sängerin im modernen Popbusiness sprechen könnte.
Lorde - Tourdaten 2017:
11.10.2017 München, Zenith
14.10.2018 Köln, Palladium
15.10.2017 Berlin, Tempodrom
"Melodrama" erscheint am 16. Juni 2017.