Vergleiche hinken immer etwas, aber dieser hier sei erlaubt: „Be Here Now“, das dritte Album von Oasis, war der auf einen Tonträger gepresste Beweis dafür, was mit einer Band passiert, der Geld und Erfolg zu Kopf gestiegen sind: aufgeblasen, selbstverliebt und ausgebrannt präsentierten sich die Briten im Jahre 1997. Und das ist eine Analogie zu den Killers.
Denn was Brandon Flowers & Co. ihren Hörern teilweise zumuten, grenzt an Größenwahn. „Day & Age“ ist ein Album, das alles möchte und einem letztlich nichts recht macht. Aber das Besondere daran ist – übrigens auch wie bei besagtem Werk von Oasis – dass es gleichzeitig mit genialen Momenten punkten kann.
„I Can´t Stay“ ist beispielsweise so einer, Bossanova-Pop mit viel Charme. Ansonsten viel überladene Dekadenz, die ihnen Stuart Price (Zoot Woman) auf die eitlen Leiber produziert hat. Das Video zur Single „Human“ lässt Bilder sprechen: eine Band, die nicht mehr weiß, wo sie hingehört. Mit dem großartigen Debüt „Hot Fuss“ gelang glamouröser Poprock auf den Punkt, das zweite Album „Sam´s Town“ geht noch als Verbeugung vor Bruce Springsteen und Selbstfindungsphase durch. Doch jetzt, in der Gegenwart, sollten sich die Killers mal die Frage stellen, ob ihr Weg noch woanders hinführen sollte als nur in die Charts.