Kate Tempests Anfänge liegen in der Slam Poetry. Mit „Brand New Ancients“ hat sie ein preisgekröntes Theaterstück geschrieben und sich selbst in der Hauptrolle besetzt. Mit ihrer Band Sound of Rum hat Sie auf Sunday Best veröffentlicht, als Solokünstlerin auch Joe Goddard (Hot Chip) und sein Label Greco-Roman überzeugt. „Everybody Down“ ist trotzdem ein großer Schritt nach vorne für Kate Tempest.
Zum einen ist das Album Ausgangsmaterial für ihre erste Novelle, die zu jedem Track ein Kapitel liefert und im laufe des Jahres erscheint. Zum anderen ist das Album stark genug, ohne gedruckte Unterstützung ein Bild des Lebens in London zu zeichnen – einer Stadt zwischen Eurokrise, gierigen Bankern und Sehnsuchtsort für Millionen Menschen aus allen Herren Länder.
Tempest zeigt sich in den Tracks, die Mr. Dan produziert und zwischen Grime, Dubstep und Electronica angesiedelt hat, als höchst beschlagene MC. Battleraps gibt es von ihr natürlich nicht, stattdessen ruft sie in ihrer Geschichte das Fundament von Rap zurück ins Gedächtnis, das Grandmaster Flash und seine Furios Five mit „The Message“ gelegt haben. Mit dem gar nicht glücklichen „Happy End“ kulminiert ihre Geschichte in zwölf Tracks in einer Coda, die einem den Rest gibt. Bow down for Kate Tempest!