Frank Ocean, Hit Boy, Swizz Beats – jeder hätte mit Justin Timberlake zusammengearbeitet. Doch Timberlake bleibt auf „20/20 Experience“ dem Produzenten seines letzten Albums treu: Timbaland war durch seine Zusammenarbeit mit Missy Elliott der Inbegriff des Futurismus in R&B und Rap. Inzwischen gehört er nicht mehr zwangsläufig auf die Liste der Produzenten, um die sich Beyoncé, Jay-Z und Co. reißen. Für Justin Timberlake war er aber die erste und einzige Wahl für das erste Album nach sechs Jahren.
Justin Timberlake – Suit & Tie (feat. Jay-Z)
Die Zukunft hatten die beiden mit „Future Sex/Love Sounds“ bereits für sich definiert. Ein halbes Jahrzehnt später geht es im klassischen schwarzen Anzug und mit Krawatte gesetzt zur Sache. „20/20 Experience“ klingt nach klassischem R&B, erwachsenem Entertainment statt kreischender Teenies.
Justin Timberlake - Suit & Tie (Four Tet Remix)
Dazu passt Timberlakes Selbstinszenierung: Mit Jimmy Fallon und den Roots performte er im TV den vierten Teil einer „History Of Rap“. In der gleichen Sendung präsentierte er „Sexy Back“ in einer Barbershop Version. Mit dem Singleformat geht Timberlake auf „20/20 Experience“ nachlässig um, die Songs entwickeln sich in bis zu acht Minuten. Die Jugend des Justin Timberlake ist vorbei, mit „20/20 Experience“ wird er endgültig erwachsen. Und für alle goutierbar, die ihn weiterhin für den gut aussehenden Sänger einer Boyband halten.