Eine gute Coverversion und deren geschickte Platzierung in einem Werbespot haben offenbar gereicht, um die Paranoia in Gonzalez Plattenfirma zu schüren. Und eine Coverversion bleibt von Gonzalez zweitem Album im Gedächtnis. Seine Interpretation von "Teardrop", dem größten Hit für Massive Attack, präsentiert wieder den Gonzalez, den die Welt mit "Heartbeats" kennen und lieben lernte: eine entrückte, beinahe dünne Stimme, die an den wichtigen Stellen aber ein erstaunliches Volumen offenbart, dazu sparsame Begleitung auf der akustischen Gitarre.
Damit sind die Mittel benannt, derer sich Gonzalez in den neun Eigenkompositionen bedient. Damit gelingt ihm eine mitreißende und intensive erste Hälfte, mit dem erwähnten "Teardrop" als Höhepunkt. Im Anschluss nimmt der Schwede die Intensität raus und lässt sein zweites Album ganz langsam ausklingen. Wenn von diesem Album sonst nichts bleibt, Gonzalez-Version von "Teardrop" wird es überdauern. Demnächst bestimmt auch im Werbefernsehen.
Florian Schneider / Tonspion.de