Phase

Phase

Jack Garratt

Redaktionswertung: 
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Der Hype um diesen Briten nahm in den letzten Tagen fast beängstigende Züge an. Dem Medien-Overkill nahe ist es jetzt endlich da: "Phase", das Debütalbum von Jack Garratt. 

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Welcher psychische Druck gerade auf Jack Garratt lastet, mag man sich kaum vorstellen. Years & Years, Sam Smith, Haim. Diese drei Namen verdeutlichen, welche Aussagekraft die "BBC Sound of..." -Liste hat. Eben genannte Acts haben dieses Ranking in den zurückliegenden drei Jahren gewonnen. Die vielversprechendesten Newcomer werden jedes Jahr von britischen Kritikern und Journalisten und mit viel Sachverstand gewählt.  

Mehr als nur eine wage Schätzung also. Ein Statement. Und jetzt hat Jack Garratt das zweifelhafte Vergnügen, in diese Riege aufgenommen worden zu sein. Zweifelhaft deshalb, weil alle Erfolg erwarten. Er selbst natürlich auch. Aber was, wenn es nichts wird mit dem Erfolg? 

 

Sein halbes Leben lang macht Jack Garratt schon Musik. Mit 13 spielte er bereits Klavier, Gitarre und exotischere Sachen wie Ukulele oder Mandoline. Heutzutage braucht Jack Garratt keine Band. Mit einer Loop-Maschine und einem ganzen Arsenal an Instrumenten macht er seinen soulig-housigen Pop einfach komplett alleine. Jack Garratt ist seine eigene Band. Beweis gefällig?! 

Jack Garratt ist ein Wunderkind, das einen das eigene Leben überdenken lässt. Mit Mitte zwanzig steht er auf den Stufen zum ganz großen Durchbruch. Und der wäre nichts anderes als nur logisch. Vor allem wenn man sich sein Debüt "Phase" zu Gemüte führt.

Garrats Musik mit dem großen Label Pop zu umschreiben ist, ob der vielen musikalischen Einflüsse, wohl nicht anders machbar. Hier treffen die pointiert ausgearbeiteten Soundlandschaften eines James Blake auf eine beeindruckend fragile Stimmgewalt. In seinen Texten offenbart sich Garratt dabei dem Millionenpublikum bis auf die Knochen. So emotional und mitreißend, dass in einigen Momenten schon mal Pipi in die Augen steigt. Dann wieder pusht die E-Gitarre nach vorn und verschwimmt mit seiner Stimme zu einem soulig-groovigen Mix.

Ob Jack Garratt im Mainstream strandet, kann er selbst längst nicht mehr beeinflussen. Er hat sein Möglichstes getan, ein Debüt zu kreieren, welches - mal opulent, mal bewusst reduziert - einem minutiös durchdachten Kunstwerk gleicht. Dabei besitzt es aber noch genug Emotion, Gefühl und Kanten, sodass "Phase" nie mechanisch oder konstruiert wirkt. Well done, Mr. Garratt. 

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