J. Cole - KOD (Artwork)

KOD

J. Cole

Redaktionswertung: 
schlimm
schwach
ordentlich
gut
sehr gut

Mit "KOD" bricht J. Cole momentan sämtliche Streaming-Weltrekorde. In unserer Review lest ihr, weshalb das Album trotz wichtiger Themen inhaltlich nicht vollständig überzeugen kann. 

Neben den großen Rap-Stars wie Drake, Kendrick Lamar oder Migos gerät J. Cole besonders in Deutschland oftmals in Vergessenheit. Dass der 33-Jährige jedoch nur absoluten Elite der Rap-Welt gehört, hat die Veröffentlichung seines fünften Studioalbums "K.O.D" eindrucksvoll bewiesen. Mit 4,2 Millionen Spotify-Streams für die Single "KOD" und 64,5 Millionen Album-Streams am Veröffentlichungstag, stellt Cole neue Weltrekorde auf und stampft damit die bisherigen Rekorde von Taylor Swift und Drake ein. 

J. Cole nutzt "K.O.D" (Kids On Drugs) um seine persönlichen Feindbilder zu definieren und lässt diese zwischen Drogen und Alkohol, aber auch Online-Dating und einer neuen Generation Soundcloud-Rappern schwanken. Sich in dieser Form mit dem anhaltenden Drogenproblem in der amerikanischen Rap-Landschaft und Gesellschaft auseinanderzusetzen, mag insbesondere nach dem medienwirksamen Tod von Rapper Lil Peep im November 2017 wie ein nötiger Schritt wirken.

Wenn sich Cole im gefühlt selben Atemzug jedoch, in verbissener Art und Weise, über den Erfolg eines 17-jährigen Lil Pump echauffiert, büßen die wertvollen Ansätze schnell an Tragweite ein.

Video: J. Cole - ATM

Songs wie "Once an Addict (Interlude)" oder "The Cut Off" zeigen, dass Coles Ansatz am besten funktioniert, solange er selbstbezogen bleibt. Zwar arbeitet er auch in diesen Tracks mit gesamtgesellschaftlichen Themen, der ausbleibende Zeigefinger und die selbstkritischere Haltung machen die Aussagen jedoch wesentlich besser nachvollziehbar, als es beispielsweise auf dem Song "FRIENDS" der Fall ist, auf welchem Cole seine drogensüchtigen Freunde namentlich hervorhebt. 

Cole hat mit "KOD" ein Album veröffentlicht, das thematisch beinahe unverzichtbar ist und genau daraus seine Energie zieht. Die Drogenabhängigkeit und -verherrlichung innerhalb der Rap-Szene fordert zunehmend ihre Opfer und sobald ein Künstler in der Größenordnung eines J.Cole seine Plattform nutzt, um dagegen vorzugehen, verliert bereits jede Kritik an dem Ergebnis an Bedeutung.

Dennoch wird es auf dem Album vermehrt zum Störfaktor, dass die verwendeten Samples, Interludes und Themenansätze dem Hörer eine gewisse "Tiefe" vorspielen wollen, die von Coles Texten schlichtweg nicht weiter bedient wird. Zu oft beleuchtet er lediglich eine Seite einer Thematik, lässt wichtige Differenzierungen außen vor und geht Themen eben nur so an, dass sie für die Mobilisierung seiner Fan-Gemeinschaft geeignet sind ("BRACKETS").

Nichtsdestotrotz manifestiert Cole mit "K.O.D" seinen Status als einer der wichtigsten und einflussreichsten Rapper der Welt und schafft es, trotz inhaltlicher und stilistischer Parallelen, endlich aus dem Schatten eines Kendrick Lamar hervorzutreten.

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