Post Pop Depression

Post Pop Depression

Iggy Pop

Redaktionswertung: 
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sehr gut

Iggy Pop, Dean Ferita und und Matt Helders haben ein gemeinsames Album aufgenommen. So weit so gut. Zu einem starken Album macht es aber der Mann an den Reglern: Josh Homme.

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Mit dem Begriff "Supergroup" wurde und wird noch immer recht leichtfertig umgegangen. Wahrscheinlich weil der Drang schnell nur mit den großen Namen um sich zu werfen größer ist, als die Mühe sich wirklich mehr mit der Musik als der Besetzung zu beschäftigen. Und da viele gute Einzelmusiker noch kein gutes Album machen, sind wir bei "Post Pop Depression" erst einmal zurückhaltend, was diesen Begriff angeht.

Neben dem The Stooges-Frontmann steht mit Dean Ferita (Queens Of The StoneAge) jemand an der Gitarre, der musikalisch zur ersten Garde begnadeter Klampfer gehört, sich aber aus dem medialen Spotlight gern zurückhält. Ein weiteres Schwergewicht hält die Sticks in der Hand: Matt Helders an den Drums der Arctic Monkeys zu Zeiten des ersten Albums "Whatever People Say I Am, That's What I'm Not" zu sehen, glich einer musikalischen Offenbarung.

"Post Pop Depression" beginnt: "I'm gonna break into your Heart. I'm gonna crawl under your skin.", singt Pop in fast schon Bowie'scher Manier im Opener:

Und Erinnerungen werden wach, wie er mit seinem letzten regulären Studioalbum fast schon peinlich versucht hat, eine Cohen'eske Platte aufzunehmen. Er wird sich doch nicht schon wieder in anderen Personen verlieren?!

Keine Angst. "Post Pop Depression" ist ein zeitgemäß gutes Album. Das liegt aber vor allem an einem Mann. Produzent Josh Homme schafft den Balanceakt, Iggy Pop in das musikalische Gewand seiner Queens Of The StoneAge zu pressen ohne dass es zu aufgesetzt wirkt. Trockener Bass, kopflastiger Harmoniegesang und eine geradlinige Melodieführung halten Iggy Pop an der Leine.

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In "Sunday" oder "Paraguy" sprengt er dann genau diesen selbst gesetzten Rahmen mit fast schon perfektionistischer Berechnung: im ersten Fall mit einem satt aufgefahrenen Streich- und Blasorchester, im Letzteren mit einem Männerchor und einem Wutanfall Pops. Er lässt ihm seine Eigenheiten, solange er - wie bei den Hundeleinen mit automatischer Rückführungsfunktion - seinen Iggy immer wieder zurück in die Spur leiten kann.

Die einzige Verabredung, die Josh Homme mit Pop getroffen habe, bevor sie mit den Aufnahmen begannen, sei es etwas zu machen, was sie beide noch nie gemacht hatten. Ganz so ist es nicht gekommen. Ein bisschen Iggy, ein bisschen Bowie und ganz viel Josh Homme. So die Rezeptur für "Post Pop Depression", welches kaum an Selbige erinnert. Sondern an eine überaschend positive, starke Platte einer - und jetzt darf man es guten Gewissens sagen - Supergroup.

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