Hundreds - Calling
Mit „Calling“ veröffentlichen Hundreds nach „Ready Shaking Silent“ und „Body of Water“ nun die dritte Single aus dem am 27. März erscheinenden Album „The Current“.
Die Geschwister Philipp und Eva Milner verstehen es auch auf ihrem vierten Album wie wenige in der deutschen Poplandschaft das Organische mit dem Elektronischen zu verweben, große Melodien und Emotionen mit einem steten Puls aus elektronischen Beats und Synths zu unterlegen, der einem schnell unter die Haut kriecht. „The Current“ hat in dieser Hinsicht aber noch mehr Facetten als die Vorgängeralben, die Klangfarbe ist heller, die Attitüde kämpferischer.
Soundtechnisch lässt sich der Mut zu neuen Wegen ziemlich genau an der Single „Calling“ festmachen. Sie beginnt mit wenig mehr als der Hundreds-DNA: Philipps Synths-Flimmern, ein Beat, der sich noch entscheiden muss, ob er euphorisch oder bedrohlich wirken will, und Evas sehnende, starke, zugleich coole und dramatische Stimme. Und dann plötzlich, nach 90 Sekunden, direkt nach einem Break, in dem man nur Eva hört, sprengen plötzlich Bläser den Song auf, ein Stadion-Pop-Moment, der an dieser Stelle überhaupt nicht cheesy wirkt sondern wie eine Art positiver Schlachtruf. Was auch an Evas Worten liegt: „I’ll raise another banner I’m raising my own banner.“ Dass der Moment so knallt, liegt auch am Kontrast zum Thema des Songs und an Zeilen wie diesen: „I see you falling / falling apart / falling for yourself / and the stories you’ve made up I hear you howling in the dark and I won’t take part.“ Eva beschreibt hier nicht weniger als den Moment des Freikämpfens von einer emotional ungesunden Freundschaft, zu einem Menschen, der sich als chronischer Narzisst entpuppte.
Im an der Ostsee und im Wendland gedrehten Musikvideo bringt Eva den Text und die tiefere Bedeutung zum Leben: „Erhebe deine Stimme, entdecke deine eigene Stärke, lass Menschen hinter dir, die dich langsam vergiften und ‚raise your banner‘!“