Future ist ganz schön fleißig in letzter Zeit. Seit dem Release seines zweiten Albums "Honest" im April 2014 hat der 31-Jährige nicht weniger als drei Mixtapes gedroppt: "Monster" im letzten Oktober, das Kollabo-Tape "Beast Mode" mit dem in Deutschland geborenen kalifornischen DJ und Produzenten Zaytoven im Januar, und nun eben "56 Nights".
Auch das ist wieder kein reines Soloprojekt, sondern gemeinsam mit Futures Haus- und Hof-DJ William Moore alias DJ Esco entstanden. Von dem stammt auch der Titel: "56 Nights" bezieht sich nämlich auf den Zeitraum, den der junge DJ von Mitte Januar bis Mitte März wegen Marihuana-Besitzes in einem Gefängnis in Dubai verbracht hat.
Dementsprechend roh sind auch die knackigen zehn Tracks des offenbar in Windeseile aufgenommenen Tapes. Die bieten zum Glück - abgesehen vom Intro mit dem programmatischen Titel "Free At Last" - keine orientalischen Klischee-Klänge, sondern in erster Linie raubeinigen Rap, vorgetragen in Futures typisch genuscheltem Flow.
Die sperrigen, oft trappigen Beats vom Hip-Hop-Producer-Team 808 Mafia schwanken lediglich zwischen knochentrocken und staubtrocken - und erinnern so höchstens metaphorisch noch an das Klima des Persischen Golfs. Das ist nicht bahnbrechend, steht Future aber besonders bei dem atemlosen "March Madness" oder dem treibenden "Trap Niggas" oftmals besser als Autotune-getränkter R'n'B.