Elliott Smith verstarb im Alter von 34 Jahren und nach fünf zu Lebzeiten veröffentlichten Soloalben. Und auch wenn die posthumen Releases keine Verkaufsrekorde im Jackson-Kaliber versprachen, wurde in den Jahren nach Smiths Tod einiges nachgeschoben. 2004, bereits ein Jahr nach seinem Freitod, erschien „From A Basement On The Hill“, eine Sammlung von Songs, die er kurz vor seinem Tod aufgenommen hatte. 2007 legte man das dicke Doppelpacket „New Moon“ nach, mit zweimal zwölf Stücken und jeder Menge Bonus-Drumherum. 2010 geht es nun zurück auf Start, zum Debüt aus dem Jahre 1994.
"Roman Candle" stand immer etwas im Schatten der Folgewerke, lernten die meisten Elliott Smith doch erst mit seinem dritten Album "Either/Or" kennen und lieben. Dabei ist jenes Debüt Elliott Smith in Reinform. Leise und rauschend erklingen die gebrechliche Stimme und die gezupfte Gitarre, jedes S in den Worten beißt sich etwas hervor und jede Saite quietscht, wenn die Finger über die Gitarre gleiten. Diese 4-Track-Heimaufnahmen leben nicht zuletzt auch von ebendiesen Nebengeräuschen, sind berauschend ob ihres Lo-Fi-Charakters. Ob man mit digitalen Aufpolierungen solcher Tondokumente also irgendetwas gewinnt? Eher nicht. Aber wenn man all dies als eine Art Denkmalschutz versteht, ergibt das alles wieder Sinn.