Ein Album muss mehr sein als nur eine Sammlung von längst veröffentlichten und im Club erprobten Maxis. Ellen Allien unterschreibt dieses Statement mit ihrem vierten Soloalbum in Großbuchstaben. Listening statt Ekstase, Poesie statt Hedonismus, Natur statt Stadt. Am U-Bahnhof Alexanderplatz holt uns Ellen gemeinsam mit ihrer Produktionspartnerin Antye Greie-Fuchs ab und los geht’s ins Grüne, raus aus der Stadt, ein bisschen durchs Laub streifen.
"Sool" trägt zwar die Sonne im Namen, stimmt aber eher auf den kommenden Herbst ein. Poetry, Lautmalereien und komische Wortschöpfungen gehen auf "Sool" Hand in Hand mit subtil pumpenden Bassdrums. Geheimnisvoll knistert es im Gebälk, singt eine Säge einsam ihr Lied, huschen Stimmen durch den Raum, verweigern Tracks standhaft den Regel für Clubmusik zu gehorchen. Auf "Sool" funktioniert nichts, dafür kann jederzeit etwas Spannendes und Unvorhergesehenes passieren. Spätestens mit diesem Album sollte auch der Letzte kapiert haben, dass Ellen Allien vielmehr ist als die bekannteste Djane des Techno-Jetset.
Florian Schneider / Tonspion.de