Die dreiköpfige Band El Perro Del Mar tritt auf die Bühne, der Herr rechts der Herr links, beide im schnieken Anzug und die Dame fein, doch nicht zu fein, gerade recht in der Mitte platziert. Von der Dame Sarah Assbring hat man den Eindruck sie wolle sich hinter ihrer Gitarre verstecken und zieht sich deshalb den Gitarrengurt extrastramm zur Brust. Doch kein Grund zur Panik. El Perro del Mar liefern die perfekte Symbiose aus schöner Live-Musik und Bühnenpräsenz. Der Grund zur Aufregung könnte gewesen sein, dass ihre im April erschienene Compilation für so manche Verunsicherung gesorgt hat. Denn die elf Pop Songs, die aus verschiedenen EPs stammen, erzählen insbesondere von der Einsamkeit und das, so scheint es, aus lauter Verzweiflung und Selbstmitleid, dass es nur so trieft. Doch El Perro Del Mar geht es gut, denn ginge es ihnen schlecht, hätten sie sich nicht den Schuss unschuldige 60-er Jahre Neo-Folklore zugefügt, der ihre Musik zu einem bittersüßen Kompott werden lässt. "God knows (You Gotta Give To Get)" ist einer der besagten Songs, in dem das Stilmittel Wiederholung dominiert. Im Hintergrund Mr. Tamburin, ein Backroundchor, ein kleines Violinen Ensemble und ganz vorne weg Sarah Assbring mit ihrem zaghaft und doch emphatischen Gesang. (sp)
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Autor: Redaktion