Seit dem letzten Orsons-Release "What's goes?" im Jahr 2015 hat eine Autotune-Afrotrap-Welle Rapdeutschland quasi fortgespült und einen völlig neuen Nährboden gelegt. Das Quartett nimmt den neuen Status Quo an und bearbeitet ihn auf seine Weise: weder vergöttern, noch verteufeln sie den aktuellen Hype, sondern nutzen die Möglichkeiten, um ihren eigenen Stil weiterzuentwickeln.
Video: Die Orsons - Dear Mozart
Was auf den Vorabauskopplungen "Grille", "Dear Mozart" und "Schneeweiß" schon angedeutet wurde, zeigt sich auch auf Albumlänge: im ersten Moment überraschen und verstören die neuen Songs mit unkonventionellem Soundbild, um dann bei mehreren Durchläufen ihr Potenzial voll zu entfalten.
Besonders das von den meisten Deutschrap-Kollegen inflationär genutzte Autotune, ist bei den Orsons kein Mittel zum Trend, sondern verfolgt in Kompositionen wie "Dear Mozart" einen klaren dramaturgischen Zweck. Auch Aussagen zur digitaler Sucht ("Sog") werden durch punktuell eingesetztes Autotune eindringlicher und so allein mit Hilfe einer durchdachten Produktion noch griffiger.
Auf der Reise nach Orsons Island emanzipiert sich die Boyband der deutschen Raplandschaft vom getriebenen Party-Lifestyle ("Hin und Her") zu Beginn des Albums über das Hinterfragen des eigenen Handelns ("Feuer und Öl") hin zur Ankunft bei sich selbst ("Dir dir dir"). Dabei umschiffen sie knapp aber stilsicher Kitsch und Peinlichkeiten und liefern so das bisher ernsthafteste Orsons Album, ohne auf kluge Wortwitze und ironisches Augenzwinkern zu verzichten.
Video: Die Orsons - Bessa Bessa
"Orsons Island" Tracklist:
1. Kapitel I
2. Grille
3. Dear Mozart
4. Hin und her
5. Kapitel II
6. Sog
7. Feuer & Öl
8. Schneeweiß
9. Kapitel III
10. Sowas von egal
11. Nimm's leicht
12. Bessa bessa
13. Kapitel IV
14. Das Geschenk
15. Nummer warte mal
16. Der ganze Weg
17. Dir dir dir
Die Orsons Live 2019:
10.10. München, Muffathalle
12.10. Wiesbaden, Schlachthof
13.10. Heidelberg, Halle02
14.10. Köln, Carlswerk Victoria
16.10. Bremen, Modernes
17.10. Münster, Skaters Palace
18.10. Hannover, Capitol
19.10. Hamburg, Große Freiheit 36
20.10. Berlin, HUXLEY
22.10. Dresden, Tante JU
23.10. Leipzig, Felsenkeller
24.10. Nürnberg, Hirsch
26.10. Stuttgart, Porsche Arena
31.10. Wien (A), Grelle Forelle
01.11. Dornbirn (A), Conrad Sohm
02.11. Luzern (CH), Schüür
04.11. Zürich (CH), Exil