Es ist bemerkenswert, wie weit sich im Lauf der letzten Jahre das öffentliche Bild der Person Britney Spears - dieser leichtsinnigen, gebrochenen, verhöhnten, verrückten, unfähigen, tragischen Ex-Ikone - und das des Popstars voneinander entfernt haben. Mag "Femme Fatale" in seinem Titel auch irgendwie auf Ereignisse, Schlagzeilen und weltbekannte Fotos der letzten Jahre anspielen, so hat das siebte Album des einstigen Mädchenstars darüber letztlich nichts zu berichten. Britney Spears und das breit aufgestellte Produzenten-, Komponisten- und Texterteam hinter ihr haben schlicht einen weiteren Batzen makelloser Zuckerpopmusik geschaffen.
Spears ist Traumstoff für Produzenten. Jeder Beat, jeder Stil, jede Stimmung und jedes Image lassen sich ihr auf den Blankoleib projizieren, und für jeden Beat, jeden Stil, jede Stimmung und jedes Image ist mindestens ein Produzent mit an Bord. Und am Ende ist es doch immer Britney Spears, sauber und wohlriechend, und genau die Musik, die man seit Jahren liebt und gern wieder in die Ohren gegossen bekommt - oder über die man sich bei aller Verachtung schon gar nicht mehr recht aufregen kann. So wie es immer mal wieder schlechtes Wetter gibt, so gibt es immer mal wieder was neues von Britney.
Und so gibt es für manche Leute auch immer mal wieder Anlass, dieser kanten- und seelenlosen Musik ihre Art Seele einzuhauchen: Humorvolle statt nur ironischer Coverversionen, inspirierte Remixe, sympathisch hingeschluderte Interpretationen. Dass diese Musik nichts zu sagen, sondern immer nur zu bieten hat, muss ja nicht nur Nachteil sein.
