Dev Hynes ist ein Rastloser. Vor sieben Jahren löste er seine Band Test Icicles auf und zog nach New York. Dort versuchte er sich zunächst als Lightspeed Champion und darin, seine Folksongs vor die Wand zu fahren. 2011 folgte das erste Album als Blood Orange, schließlich wollte Dev Hynes nicht sein restliches Leben damit verbringen, Hits für Theophilus London oder Solange Knowles zu schreiben. Man kann ihm zu diesem Schritt nur gratulieren, denn bereits sein zweites Album als Blood Orange ist ein Meisterwerk geworden.
Blood Orange – Cupid deluxe (Albumstream)
Hynes kombiniert Funk a la Prince mit Bedroom-Producer-R&B. Stilbrüche, die bei Lightspeed Champion noch zum Konzept gehörten, werden hier so smooth eingebaut, dass sie gar nicht mehr als solche wahrgenommen werden. Hynes sorgt statt Kopfschütteln für ungläubiges Staunen, wenn er, wie in „Uncle Ace“, einen Funksong in ein Saxophon-Quartett überführt oder, wie in „High Street“ und „Clipped On“, bruchlos Rapper wie Skepta einbaut. So liefert ausgerechnet ein Brite das R&B-Album des Jahres ab, das innerhalb des Reglements des Genres alles anders macht und damit auf ganzer Linie gewinnt!