Ben Klock und das Berghain stehen für eine dunkle, sehr minimalistische und dennoch abwechslungsreiche Spielart von Techno. Die beeindruckende Beton-Architektur des weltberühmten Clubs hat Einfluss auf den Sound genommen, der dort seit fünf Jahren geprägt wird. Langsamer und düsterer als anderswo wird Techno hier zelebriert, die Bassdrum als unaufhörlich pumpender Herzschlag der Nacht, während es drumherum flirrt und flimmert. Wer jemals in der Mitte der Tanzfläche, zwischen den sechs Function One Lautsprechertürmen gestanden hat und den Bass tief in der Magengegend gespürt hat, weiß, welche hypnotisierende Wirkung dieser Sound ausüben kann.
Etablierte Star-DJs haben es allerdings schwer im Berghain, das mussten schon Richie Hawtin und DJ Hell spüren, der eine wurde neulich kurzerhand rausgeschmissen, der andere nie reingelassen. Stattdessen setzen die Macher darauf, ihre eigenen, unverbrauchten DJs aufzubauen, die sie auf dem clubeigenen Label Ostgut Ton versammeln und den speziellen Sound im Berghain prägen.
Dass das Berghain trotz des kompromisslosen DJ-Bookings und des überwiegend schwulen Stammpublikums zum Hotspot des Party-Jetsets geworden ist und Woche für Woche junge Menschen aus der ganzen Welt zum Feiern nach Berlin lockt (und viele davon dann doch nicht am Türsteher vorbeikommen), verwundert kaum. Es ist einfach anders als alles, was man vorher kannte.
Wie es drinnen klingt, kann das Set von Ben Klock auf einer kleinen Stereoanlage zwar nur andeutungsweise vermitteln, aber als Appetizer für den nächsten Berghain-Besuch taugt es allemal.