Die norwegische Sängerin mit der einnehmenden Stimme hat die menschliche Natur ins Zentrum ihres zweiten Albums gestellt: Und dieser will sie mit vielen Drums, viel Hall und will Power-Pop zu Leibe rücken.
Zuweilen wirkt das dann wie einer dieser besseren Songs beim Eurovision Song Contest, dem eine zugrunde liegende Eigenständigkeit aber durch eine aalglatte Produktion ausgetrieben wurde – siehe die Leadsingle "Animal", der man in eben diesem ESC-Kontext 12 Punkte geben würde, aber sonst?
Video: Animal
Überfrachtet mit Chören und bombastischer Produktion werden die Melodien oft geradezu erstickt wie zum Beispiel im eigentlich hübschen "Dance On The Moon", in dem jedoch zu viel Kate Bush, Björk und Madonnas "Ray Of Light"-Ära evoziert werden. Die im Album viel gesuchte und besungene Identität Auroras scheint hier schwer auszumachen.
Video: A Different Kind Of Human
Und es gibt viele Beispiele dieser Disneysierung von eigentlich coolem Electropop: "Hunger" mit seinem catchy Tribal-Beat leidet an den unsäglichen wie scheinbar inzwischen unvermeidlichen Eoh-Eoh-Chören und so mancher Song klingt dann so als ob man die Cocteau Twins gezwungen hätte, einen neuen "Game Of Thrones"-Soundtrack zusammen mit Enya zu schreiben.
So ist "A Different Kind Of Human – Step 2" ein überladenes wie überambitioniertes Werk geworden, in dessen Inneren viele Schätze schlummern, aber der Hörer ermüdet dabei, diese immer erst ausbuddeln zu müssen.