Indikator für Popmusik, die auf die ganz große Bühne schielt, sind unzählige Oh-Ohs und Uh-Us, die in eine natürlich extrem catchy Melodie eingewoben werden: Das ist bei der gebürtigen Frankfurterin Alice Merton nicht anders.
Songs wie das radiomaßgeschneiderte "2 Kids" oder das cool vor sich hin groovende "No Roots" (Pardon "Roo-uuh-uhh-Roots") – das bereits 2017 die US-Alternative-Charts stürmte – sind der perfekte Beweis dafür.
Video: No Roots
Mit kühl kalkulierter Perfektion und selbstbewusstem Spaß stehen auf "Mint" neben diesen Mainstream-Knallern aber auch Tracks, die diese offensichtliche Catchiness mit mehr Cleverness verbinden: So ist "Funny Business" – das wohl stärkste Stück des Albums – bouncendes Vergnügen und Vertrauensfrage in Sachen weiblichem Popstardasein zugleich. In "Homesick" verarbeitet sie ihre Kindheit in vier verschiedenen Ländern mit starker Stimme und souligem Sound.
Video: Funny Business
Mehr solcher Songs würden das Profil von Merton schärfen, die zu oft "klingt wie": Mal Florence + The Machine, mal Dua Lipa, mak Lorde, mal Bishop Briggs, mal Lykke Li. Mit diesen Vorbildern im "Background" und beeindruckender internationaler Aufmerksamkeit inklusive Millionen Streams und Verkäufe, wird "Mint" vor allem durch seine Energie und Frische befeuert.
Die titelgebende Minze steht im Übrigen für Merton Kraft: Bei Lampenfieber helfe nur diese in Form von Blättern, Kaugummis oder Tee. Aber wie gesagt, zu viel davon und Magenschmerzen setzen ein. Das gleiche gilt auch für zu viele "Oh-Ohs".
Video: Why So Serious?
Alice Merton Live 2019:
14.03. CH-Bern - Bierhübeli
29.03. Dortmund - FZW
31.03. Cottbus - Gladhouse
31.05. Frankfurt - Alte Oper (W-Festival)
21.-23.06. Scheessel - Hurricane Festival
21.-23.06. Neuhausen o.E. - Southside Festival