Kammerpop

"Missing" stellte den großen Wendepunkt in der nunmehr zwanzigjährigen Bandgeschichte von "Everything But The Girl" dar. Weg von handgemachtem Jazzpop, hin zu federleichten elektronsichen Drum`n`Bass-Arrangements.

Für jene Eighties Fans, die sich Abends in ihre Dachgeschosswohnungen zurückziehen, die Vinylsammlung entstauben und zusammen mit dem alten Billy Bragg ein bißchen Frust schieben, gibt`s jetzt wieder Nachschub: "Distant Shore".

Gleich zwei Alben auf einen Schlag bringt Tom Waits im Mai 2002 auf den Markt. "Kommerzieller Wahnsinn!" sagen Marketing Experten. "Scheiss drauf", meint Tom Waits.

Gleich zwei Alben auf einen Schlag bringt Tom Waits im Mai 2002 auf den Markt. Beide entstanden in Zusammenarbeit mit Theaterregisseur Robert Wilson.

Karin Krog ist eine der ganz grossen europäischen Jazzsängerinnen. Auf dem neuen Album "Raindrops, Raindrops" wurden einige ihrer unbekannteren Songs zusammengestellt, darunter die herrliche Jazzballade Blues Eyes von 1971.

Die Erfolgsstory des Jahres ist sicherlich die von Gordon Haskell, der nach 30 Jahren in Vergessenheit mit "How wonderful you are" plötzlich die UK-Charts stürmte. Da werden seine alten Bandkumpanen von Stackridge plötzlich ganz neidisch...

Allen denen zur Zeit eher nicht zum Lachen zumute ist, dürften in Dashboard Confessional gute Freunde finden. Selten war Schwermut schöner.

Jason Wade und sein Häuschen "versuchen ihren Weg zu finden": Im Fahrwasser von Nickelback, Creed & Co. erfolgreich zu sein und dabei romantische Balladen wie einst Pearl Jam abzuliefern.

Die Stimme der Eurythmics und der Cole Porter Klassiker. Was soll in dieser Kombination schon schief gehen?

Unterschiedlicher könnten die Ansätze von elektronischer Musik kaum sein, doch für die Labelcompilation von Kitty-Yo haben sich die beiden Berliner Duos Tarwater und Rechenzentrum zu einem Doppel zusammengefunden.

Die deutsche Indielegende Philip Boa hat immer wieder ein gutes Gespür für erstklassige Kolaborateure bewiesen. Hier ist er im Locust Remix zu hören - und kaum wiederzuerkennen.

Mit Phantom/Ghost ist Tocotronic Frontmann Dirk von Lowtzow in vielerlei Hinsicht neue Wege gegangen. Ohne Gitarre zum Festhalten und in englischer Sprache gibt er uns nun den Popdandy von Welt.

Feinster Smooth-Jazz für kleine Träumereien zwischendurch: In Norwegen ist Silje Nergaard damit bereits ein gefeierter Star geworden. Die Jazzsängerin hat jetzt mit "At First Light" nach vier Jahren Pause ein neues Album herausgebracht.

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit war ein Markenzeichen des Jahres 2001 und langsamer als Savoy Grand kann man schon gar nicht mehr sein. Dennoch wäre es zu einfach, sie in die "Quiet-New-Loud"-Ecke zu drängen. Sie sind einfach viel besser.

Hope Sandoval ist die unwiderstehliche Stimme von Mazzy Star. Auf ihrem ersten Soloalbum klingt die Sängerin genauso zerbrechlich und verträumt wie mit ihrer Stammband. Den Schlafzimmerblick in der Stimme...

Mit der träumerischen Sicherheit eines Schlafwandlers bewegen sich The American Analog Set auf „Know by Heart“ elegant durch Melodie und hypnotische Repetition.

Und ich dachte schon, Mogwai und GSBE! wären die einzigen Postrockbands, die mich nicht in halbverschämtes Unverständnis werfen würden mit experimentell-verkopften Instrumentalbrocken. Aber da kannte ich Fridge auch noch nicht.

Neil Halstead war unterwegs. Und was er on the road so erlebt hat, erzählt der Mojave 3-Songwriter uns nun auf seinem ersten Solo-Album. Schön war die Reise jedenfalls.

Mehr als vier Jahre war es still um die kleine blonde Halbschwester von Kristin Hersh, aber jetzt hat Tanya Donelly mit Beautysleep wieder ein neues Album veröffentlicht. Und das ist im Vergleich zu alten Muses-Zeiten erstaunlich leise.

Geradezu leidenschaftlich ist das Verhältnis ihrer Fans zu ihrer Musik. Und genauso leidenschaftlich ist die Abneigung ihrer Gegner. Die Musik von Belle and Sebastian erregt die Gemüter, so oder so.