Trump fordert Haft für Snoop Dogg
Rapper erschießt den Präsidenten im Video mit einer Spielzeugpistole
Man fragt sich, wie der Präsident des mächtigsten Landes der Welt die Zeit findet, auch noch Musikvideos zu schauen. Die Antwort ist so einfach wie beängstigend: die Verschwörungsseite "Infowars" hatte über das Video von Snoop Dogg berichtet, in dem der Rapper einen dem Präsidenten wie aus dem Gesicht geschnittenen Clown mit einer Spielzeugpistole "erschießt".
Es mag vielleicht nicht besonders geschmackvoll sein, sich auf diese Weise seiner Wut Luft zu machen, aber ein Präsident sollte sich eigentlich um wichtigere Themen zu kümmern haben als um Rap-Videos. So lange es Kunstfreiheit gibt, darf Kunst erstmal alles.
Doch Trump zeigte in der Vergangenheit mehr als deutlich, wie wenig er sich für Kunst und Kultur interessiert. Eine seiner ersten Forderungen nach Amtsantritt war die staatliche Kunstförderung einzustellen. Nun fordert er eine Haftstrafe für einen Künstler. So etwas kennt man sonst nur aus der Türkei oder von Nazi-Deutschland, in der Kunst, die Hitler nicht passte, als entartet galt.
Was wirklich beängstigend ist an der ganzen Geschichte ist nicht das Video von Snoop Doog, sondern die Tatsache, auf welchen Plattformen sich Trump informiert. Und welche (Kurz-)Schlüsse er aus diesen "Fakten" zieht. Er scheint in einer Filterblase zu leben und nur noch sich selbst zu googlen. Welchen Einfuss das auf seine Politik haben wird, ist bisher nur zu erahnen und lässt das schlimmste befürchten.
Für Snoop Dogg ist der Präsidenten-Tweet natürlich höchste Auszeichnung und beste Promotion. Sein Video wurde bereits 2 Millionen Mal angeschaut.