Streaming überholt erstmals CD-Verkäufe
Die Silberscheibe stirbt langsam aber sicher aus
Vorbei sind die Zeiten, in denen man sich mit der neuen CD seiner Lieblingsband tagelang zuhause einschloss, das aufwendige Booklet stöberte und die Scheibe selbst rauf und runter hörte. Die Art der Musikrezeption hat sich verändert, das machen die jetzt vom Bundesverband Musikindustrie veröffentlichten Zahlen einmal mehr deutlich.
In Deutschland passiert das, was beispielsweise in Schweden und Nordamerika bereits Normalität ist: Das Streaming wird zum größten Umsatzbringer auf dem Musikmarkt – mit 58,9 Prozent Marktanteil. CDs, DVDs und Vinyl-LPs machen zusammen nur noch 41,1 Prozent aller Umsätze aus.
Die Streamingdienste verzeichneten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 35,2 Prozent, machten 348 Millionen Euro Umsatz.
Die CD-Verkäufe gingen dagegen um 24,5 Prozent zurück – auf 250 Millionen Euro Umsatz und einen Marktanteil von 34,4 Prozent.
Zum ersten Mal seit 2006 sah es auch für Vinyl wieder deutlich schlechter aus. Dessen Umsatz sank um 13,3 Prozent.
Auch Musikdownloads spielen eine immer geringere Rolle, sie fielen um 23,4 Prozent.
Alles in allem fiel der Umsatz des Musikmarkts im ersten Halbjahr um zwei Prozent auf 727 Millionen Euro.