Streaming: Apple Music greift Spotify an

Vom Musikstreaming-Dienst zur Entertainment Plattform

Apple Music rüstet sich gegen die Konkurrenten Spotify und Pandora und plant Filme und TV-Serien wie South Park mit ins Programm aufzunehmen. Läuft der Musikstreaming-Dienst damit Gefahr sein Angebot wie MTV zu verwässern?

Mit 20 Millionen Abonnenten ist Apple Music nach 18 Monaten im Streaming Markt nur halb so groß wie Spotify, hat aber innerhalb von drei Monaten eine Millionen Nutzer hinzugewinnen können.

Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet der Service keine kostenlose Version an und hat dies auch in Zukunft nicht vor. Während Spotify 80 Prozent seiner Nutzer in zahlende Abonnenten umwandeln konnte, kämpft Apple gegen die Freemium-Welle. Laut Apple Music Chef Jimmy Iovine lohnen sich zehn Euro im Monat für ein Musikabo nicht: 

“Wir kämpfen gegen 'free'. Weil ein einfacher Dienst, der verspricht: 'Hier sind alle Songs, hier ist alle Musik, die du willst, gib mir 10 Dollar und wir sind cool,' nicht skalieren wird." 

Statt einer kostenlosen Version soll der Service nun durch Video Content, der über die bisherigen Musikvideos, Künstler Autobiographien und Formate wie „Carpool Karaoke“ hinaus geht, an Zuwachs gewinnen.

Iovine bestätigte diese Gerüchte am Wochenende im Interview mit The Hollywood Reporter.

Er schloss dabei auch Serien wie South Park nicht aus, nur weil sie nichts mit Musik zu tun haben. Ziel sei es den Usern ein Pop-Kultur-Erlebnis zu bieten das sowohl Audio als auch Video beinhaltet.

Dabei ist Apple Music nicht der erste Anbieter, der mit Videoformaten auf Kundenfang geht. Auch Spotify bietet bereits seit letztem Jahr Inhalte von ESPN, Comedy Central, the BBC, VICE Media, MTV und anderen an, und hat das Angebot noch um eigene Produktionen z.B. von Live Auftritten erweitert, bisher jedoch ohne Erfolg. Den meisten Nutzern dürften die recht versteckten Videos noch nicht mal aufgefallen sein.

Fragt sich ob diese Strategie für Apple Music aufgeht. In den Bereichen Film und On Demand Serien sind Anbieter wie Netflix und Amazon Prime kaum einzuholen. Mit Video Inhalten aus dem Bereich Comedy und TV Serien wie South Park stellt sich der Musikstreaming-Dienst eventuell zu breit auf. Guckt man sich die Entwicklung vom ehemaligen Musiksender MTV an,  der zum Jugend-Trash-TV Sender mutierte, kann man nur hoffen, dass Apple Music mit seiner Programmauswahl selektiver vorgeht und sein Angebot nicht bis zur Bedeutungslosigkeit verwässert.

Es bleibt also spannend im harten Kampf um Milliarden von Musikhörern, die zum Großteil (noch) nicht für Musik zahlen wollen.

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