Portugal. The Man über Einflüsse, Erfolge und Momentum
Das Leben nach dem Hit
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Die Veröffentlichung von "Feel It Still" war soetwas wie der große Knall in der Karriere von Portugal. The Man. Zwar handelt es sich bei dem zugehörigen Album "Woodstock" bereits um die neunte LP der Band, einen vergleichbaren Erfolg konnte die Band mit vorherigen Singles jedoch nicht erzielen. Dies sollte sich im März 2017 ändern. "Feel It Still" wurde auf Anhieb zum quasi ungeplanten Hit und beförderte Zachary Carothers & Co. in neue Sphären.
Im Interview spricht der Bassist über Entbehrungen, die die Mitglieder der Band in Kauf nehmen mussten und gibt Einblick darin, inwiefern der Erfolg die Band verändert hat.
Portugal. The Man wurde in Wasilla, Alaska gegründet und eure musikalischen Ursprünge sind eng mit der Post-Hardcore-Szene verbunden. Wie sehr beeinflussen euch diese Ursprünge heute noch?
Zach: In unserer heutigen Schaffensphase wiegt das nicht mehr so schwer, diese Ursprünge haben uns aber zu dem gemacht, was wir heute sind. In unserer Jugend waren wir gleichzeitig Beatles-Kids und Wu-Tang-Fans. Wir sind definitiv inspiriert von den 90ern und der Metal-Szene in den 80ern und 90ern: Pantera, Rage Against the Machine, Nirvana.. .
Kurz nachdem ihr die Band gegründet habt, seid ihr nach Portland, Oregon umgezogen. Ganz bewusst, um die Band weiterzubringen. Sei mal ehrlich, was musstet ihr während dieser Zeit noch opfern, um eurer Leidenschaft für Musik zu folgen?
Zach: Alles! Ich hab das Studium geschmissen, viele gut bezahlte Jobs gekündigt, Freundinnen und Wohnungen verloren, meine Familie zurückgelassen– einfach alles. Wir tun alles für die Band und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an die Arbeit denke. An Weihnachten nehmen wir uns frei, aber sonst sind wir jederzeit bereit zu arbeiten. Man gibt alles für die Musik auf – aber es gibt nichts, was wir lieber tun würden.
Auf Tour reist ihr sehr viel, lernt neue Städte, Länder und Kulturen kennen. Wie verarbeitet ihr diese Inspirationen in eurer Musik?
Zach: Es geht immer um Geschichten erzählen und die Inspiration dazu kommt von überall her. Wir sind sehr sprunghaft in der Art, wie wir Songs schreiben. Es ist eigentlich nie so, dass wir etwas sehen und dann einen Song darüber schreiben. In jedem Song erzählen wir von vielen verschiedenen Dingen und greifen dabei auf Gespräche, Begegnungen und Erlebnisse mit den verschiedensten Leuten zurück.
Man muss seine Augen und Ohren offenhalten, man schaut zu und lernt, macht Fotos und trifft Leute, man geht in schicke Restaurants und man geht in die beschissenste Bar in der Stadt – und irgendwo dazwischen findet man eine tiefere Bedeutung.
Es heißt, ihr hättet “Feel It Still” in nur einer Stunde geschrieben – Mythos oder Wahrheit?
Zach: So ziemlich, ja, es ging unglaublich schnell. Wir sollten eigentlich gerade an „Live In The Moment“ arbeiten und als wir eine Pause machten, fing John an, ein bisschen Bass zu spielen. Es war alles ziemlich improvisiert, was eigentlich das letzte war, das wir gebrauchen konnten.
Wir fingen an, einfach rumzutanzen, es kam irgendwie alles ganz natürlich. Und dann haben wir den Song in ungefähr einer Stunde geschrieben, vielleicht sogar ein bisschen weniger. Ganz ehrlich: Es ist der einfachste Song, den wir je geschrieben haben.
Video: Portugal. The Man - Feel It Still
Und dennoch, oder vielleicht genau deswegen, war es ein weltweiter Top-Hit. Was hat sich in eurem Leben, persönlich und als Band, seitdem verändert?
Zach: Ehrlich gesagt hat sich nicht viel verändert. Wir machen immer noch das, was wir eben machen. Wir steigen immer noch in den Bus und gehen auf Tour, aber jetzt wissen viele Leute, wer wir sind. Aber der Erfolg hat uns einige Türen geöffnet – zu richtig tollen Kollaborationen und Möglichkeiten, die wir vorher nicht hatten.
Hat dieser Erfolg einen Einfluss auf euer Songwriting oder zukünftige Alben?
Zach: Wenn etwas so erfolgreich ist wie „Feel It Still“, darf man auf keinen Fall versuchen, eine Wiederholung zu erzwingen. Natürlich wollen wir jederzeit die bestmöglichen Songs schreiben. Aber es kommt letzten Endes auf die Zuhörer an und ob sie es mögen oder nicht. Wir haben immer schon den Druck gespürt, bessere Songs zu schreiben – durch den Erfolg ist dieser jetzt natürlich noch stärker geworden.
Ihr seid aktuell die Gesichter der Kampagne für die "Momentum Free"-Kampagne von Sennheiser. Was bedeutet es für euch, MOMENTUM zu haben?
Zach: Es geht darum, die Sache in Gang zu halten. Da anzuknüpfen, wo man herkommt, wo man gewesen ist und wo man hin will und darum, dies weiter zu geben. Etwas Vertrautes, mit dem man aufgewachsen ist, zu nehmen und es mit eigenen Worten zu sagen, es besser zu machen und weiterzugeben an zukünftige Generationen. Darum geht’s.
Im besten Fall schauen wir irgendwann auf unsere Karriere zurück und wissen, dass unsere Musik andere inspiriert hat und dass sie es vielleicht sogar besser machen als wir es jetzt tun.
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