Miserable Monday: Playlist von Saint Sister

Die Playlist zum schlimmsten Tag der Woche

Mit dieser Playlist wird der Start in die neue Woche kein Problem. 

Saint_Sister_3_credit_Audrey_Gillespie

Saint Sister ist die Band um die Musikerinnen Morgan MacIntyre und Gemma Doherty. Beide kommen eigentlich aus Nordirland – MacIntyre aus Belfast, Gemma Doherty aus Derry – haben sich 2014 aber in Dublin kennengelernt und entschieden in der Stadt zu bleiben und gemeinsam Musik zu machen. 2018 erschien ihr Debütalbum „Shape of Silence", was von der Kritik hoch gelobt wurde und dessen ruhiger Elektropop-Sound und die Einflüsse von keltischer Harfenmusik und klassischem Folk Nominierungen für den Choice Music Prize und den Northern Irish Music Prize brachte.

Am 25.06. veröffentlichen Saint Sister nun den Nachfolger. Auf „Where I Should End“ haben sich die beiden Musikerinnen selbst herausgefordert, einen unverwechselbaren Wandel in ihrem Sound zu kreieren und bauten auf ihren bereits reichhaltigen, atmosphärischen Melodien auf, um abwechslungsreiche und resonante Klanglandschaften zu erschaffen. Durch die Kombination von Synthesizern und Drumcomputern mit Harfe, Streichern, Klavier und anderen Live-Band-Komponenten eröffnet die Platte neue klangliche Wege für Saint Sister.

Die aktuelle Single "Manchester Air" wurde in den Wochen vor dem Referendum von 2018 über den achten Zusatzartikel in Irland geschrieben, der effektiv ein Verbot von Abtreibungen in der Republik bedeutete. Bis zu seiner Aufhebung durch eine historische, erdrutschartige Mehrheit hatte das Gesetz Generationen von irischen Frauen dazu gezwungen, auf das britische Festland zu reisen, um Abtreibungsdienste in Anspruch zu nehmen. 

Inspiriert von der irischen Pro-Choice-Bewegung, spiegelt der Song die Reise eines jungen Paares nach Manchester wider, das mit einer unerwarteten Schwangerschaft konfrontiert wird. Mit einem ätherischen Acappella-Intro baut sich der Song zu einer eindringlichen Folk-Melodie auf, die diese zeitraubenden Reisen reflektiert, wie MacIntyre erklärt: “(It) harks back to the old Irish ballads of leaving home, the constant tramp of the Irish across the water”. 

DIE PLAYLIST

Joni Mitchell - The Last Time I Saw Richard

Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich dieses Lied hörte. Es war der letzte Track auf einer Mix-CD, die mir einer meiner ältesten Freunde gemacht hatte. Es fing an, als ich gerade einparkte. Ich saß im Auto im Dunkeln und blieb noch eine Weile, nachdem es zu Ende war. Es war meine erste Bekanntschaft mit Joni und ich war Hals über Kopf verliebt.

Julia Jacklin - Comfort
Das perfekteste Trennungslied, das es je gab. Es ist so einfach und so traurig und doch steckt darin Hoffnung, wenn man nur genau genug hinschaut.

Joan Armatrading - Weakness in Me
Es ist die Mischung aus der überdeckenden Traurigkeit in ihrer Stimme und dem vollen Gefühl der Liebe in diesen Worten. Man kann hören, dass ihr Herz für etwas bricht, aber im gleichen Atemzug für etwas anderes aufbäumen will. 'But I need to see you. Und ich will dich halten, ganz fest.'

Joan Baez - Diamonds and rust
So viele der Zeilen in diesem Lied bringen mich absolut um. ‘My poetry was lousy you said. Where are you calling from? A booth in the midwest.’ Da ist so viel Liebe, so viel Verachtung.

FKA Twigs - Cellophane
Der Gesang in diesem Stück ist pure Magie. Ich liebe die Art und Weise, wie sie ihren Atem benutzt, um mit ihrem Ton zu spielen.

Self Esteem - I do this all the time
Ich weiß nicht, ob dies ein trauriges und ernstes Lied ist oder ein erhebendes. Ich denke, es kommt auf den Tag und den Kopf an und ob man sich schon ausgeweint hat. Ich denke, sie hat eine der besten Zeilen in einem Song überhaupt geschrieben - "Eines Tages würde ich dir gerne erzählen, wie die beste Nacht deines Lebens die absolut schlimmste meines Lebens war.

Amanda Palmer - Voicemail for Jill
Ich habe es nur geschafft, dieses Lied 3 Mal zu hören. Jedes Mal habe ich geweint und mir geschworen, dass ich es nie wieder tun würde.

Martha Wainright - Bloody Mother Fucking Asshole
Das ist ein guter Song für all die wütenden, traurigen Frauen auf der Welt, zu denen ich mich selbst zähle.

Cigarettes After Sex - Nothing’s gonna hurt you baby
Ich bin mir nicht 100% sicher, ob dies ein trauriger Song sein soll, aber er macht mich immer traurig. Wie groß und leer sich das Versprechen "nothing's gonna hurt you" anfühlt. Ich stelle mir immer vor, dass derjenige, für den sie singen, dabei ist, verletzt zu werden.

Angel Olsen - Unfucktheworld
Diese letzte Zeile. "Ich bin jetzt der Einzige". Wow!

Der Autor:

Ich bin Martin, 32 Jahre alt, wohne in Leipzig. Ich bin Musiker, Musiknerd, Radiomacher, ehemals Bookingagent und Tourmanager. Hier streue ich alles, was mich musikalisch beschäftigt. Alt und neu, Indie, Shoegaze, Folk, Dreampop, Electronica. Einzige Bedingung - traurig muss es sein. Warum? Weil der eine Song, den alle zu düster finden, genau der ist, der mein Leben erhellt.

Zu den regelmäßigen Künstlerfeatures produziere ich einen Musikpodcast mit bis zu vier Folgen pro Monat. Den aktuellen Podcast findet ihr hier zum Nachhören: www.mixcloud.com/Miserable_Monday

TONSPION UPDATE

✔︎ Die wichtigsten News zu Musik, Film, Streaming und Konzerten.
✔︎ Exklusive Verlosungsaktionen: gewinne Kopfhörer, Lautsprecher oder Tickets.
✔︎ Jederzeit abbestellbar mit einem Klick.

 
 

Hinweise zu der Protokollierung der Anmeldung, Deinen Widerrufsrechten, dem Einsatz des Versanddienstleisters und der Erfolgsmessung erhältst Du in unserer Datenschutzerklärung.

Empfohlene Themen