Like An Icon: Die 10 besten Alben von Madonna

Von "Like A Virgin" bis "Hard Candy"

Madonna hat seit ihrem Debüt im Jahre 1983 Unzähliges releast: Alben, Singles, Videos, Best Ofs, Remix-EPs, Live-Mitschnitte, Soundtracks. Höchste Zeit für eine Retrospektive. Hier kommen die zehn besten Alben der "Queen of Pop" im Ranking - mindestens ebenso kontrovers wie Madonnas Karriere und Videoclips.

Im Jahr 2018 feierte Madonna ihren 60. Geburtstag. An die Pop-Rente denkt sie allerdings noch lange nicht und auch nicht an ein "würdiges Altern", wie sich manche das vorstellen. Madonna macht einfach das, was sie schon immer gemacht hat: was sie will. Ob man ihr heute noch musikalisch folgen kann oder nicht: ihr Werk ist eindrucksvoll nicht so sehr wegen ihrer Gesangskunst, sondern aufgrund ihrer zahlreichen Hits und Evergreens, die bis heute nichts an ihrem Reiz verloren haben. 

Hier sind ihre besten Alben in umgekehrter Reihenfolge:

10. Hard Candy (2008)

Trotz offensichtlicher Anbiederung an ein junges Publikum durch Kollabos mit Pharrell Williams, TimbalandJustin Timberlake und Kanye West hat auch das vielgescholtene "Hard Candy" (das streckenweise verdächtig nach Nelly Furtados zwei Jahr zuvor erschienenem "Loose" klingt) ein paar Perlen zu bieten - allen voran "Miles Away". Die urbanen Signature-Produktionen der Hitmacher stehen Madonna dabei noch nicht mal schlecht, nur ist das Songmaterial leider größtenteils beliebig. Auf dem Cover provoziert sie mit gespreiztem Beinen, zuvor wollte sie sich als "Black Madonna" inszenieren, verwarf diese Idee aber dann doch als zu kontrovers. 

Video: 4 Minutes

9. True Blue (1986)

Voll im Einklang mit dem Zeitgeist strebte Madonnas drittes Album mit dem berühmten Cover von Fotograf Herb Ritts entschlossen Richtung Superstar-Status. Leichtfüßiger, energiegeladener 80s-Pop, der auch heute noch Spaß macht - nur an Substanz mangelt es noch ein wenig, dafür sind jede Menge unsterblicher Madonna-Klassiker hier versammelt wie "Papa Don't Preach", "True Blue", "Open Your Heart", "La Isla Bonita" (der bislang einzigen Nummer-Eins-Platzierung des Superstars in Deutschland) und die unterschätzte und großartige Ballade "Live To Tell". Viele Clips zu den Singles lösten Kontroversen aus, in "Open Your Heart" betritt ein Minderjähriger einen Strip-Clup, in "Papa Don't Preach" geht es um das Thema Teenager-Schwangerschaften und Abtreibungsfragen.

Video: "Papa Don't Preach"

8. Like A Virgin (1984)

Der große internationale Durchbruch mit dem zweiten Album etablierte Madonna nicht nur endgültig als Popstar, sondern auch als Trendsetterin, die die Mode ihrer Zeit nachhaltig beeinflusste. "Like A Virgin" ist, seinerzeit noch mit piepsigen Minnie-Maus-Vocals, Madonnas erster wahrhaft ikonischer Karrieremoment. Produziert wurde es von niemand Geringerem als Nile Rodgers, der in dieser Zeit mit David Bowie, Michael Jackson oder Duran Duran zusammenarbeitete. Auch die Clips zu den Singles trugen maßgeblich zu Madonnas Image bei, in "Like A Virgin" provoziert sie im Braukleid, an dem jedoch ein "Boy Toy"-Gürtel befestigt ist und in "Material Girl" spielt sie mit dem Erbe Marilyn Monroes. Der beste Song des Albums wurde jedoch erst ein Jahr nach Veröffentlichung hinzugefügt, nämlich "Into The Groove" aus dem Film "Susan... verzweifelt gesucht", in dem sie erstmals auch als Schauspielerin auftritt und sich darin mehr oder weniger selbst spielt.

Video: "Into The Groove"

7. American Life (2003)

Aufgrund gezwungen provokanter, angestrengt wirkender Promo-Moves (das letztlich dann doch nicht offiziell releaste Video zum Titelsong, der Kuss mit Britney Spears, die Che-Guevara-Referenzen) und ungünstiger erster Single-Auskopplungen (wieder der Titelsong), Madonnas unterschätztestes Album, dafür aber auch eines ihrer persönlichsten. Die Zusammenarbeit mit Mirwais, die schon mit "Music" begann, entpuppt sich in der perfekt abgestimmten Mischung aus Electro-Pop mit Akustikgitarre erneut als echte Traumpaarung. Auf dem Album befindet sich zudem Madonnas Titelsong zum James-Bond-Film "Die Antother Day". In den Texten geht es jedoch häufig um Madonnas Erfahrungen mit der Kabbalah, was als religiöse Missionierung aufgefasst wurde.

Video: "American Life"

6. Confessions On A Dance Floor (2005)

Man vergisst ja gerne mal, dass Madonna am EDM-Hype maßgeblich beteiligt war. Mit dieser in Zusammenarbeit mit Stuart Price produzierten Dance-Tour-de-Force, bei der die einzelnen Tracks ohne Unterbrechung ineinanderfließen, setzte sie 2005 den Ton - ihr bis dato letzter waschechter Trendsetter-Moment. Im Album spielt sie mit Idolen wie Donna Summer ("Future Lovers"), Pet Shop Boys ("Jump") und ABBA: Für "Hung Up" erhielt sie die seltene Erlaubnis der Band, ein Sample aus "Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)" zu verwenden.

Video: "Hung Up"

5. Bedtime Stories (1994)

Mit Hilfe von Nellee Hooper, R&B-/Soul-Produzenten wie Dallas Austin, Dave Hall oder Babyface und einer Reihe prominenter Samples von u.a. Aaliyah und Stevie Wonder wagte sich eine sexuell befreite Madonna auf zeitgenössisches, urbaneres New-Jack-Swing-Terrain. Elegant, sinnlich und betörend. Nach dem kommerziellen Flop von "Erotica" spielt sie auf dem Album auch selbstironisch mit ihrem Image und singt in der Sado-Maso-Parodie "Human Nature": "Did I say something wrong? Oops, I didn't know I couldn't talk about sex". Als bester Song des Albums wird "Take A Bow" bezeichnet, den Kritiker ein "New-Soul-Masterpiece" nannten.

Video: "Take A Bow"

4. Music (2000)

Mit Anfang 40 saß die Queen fest auf ihrem Pop-Thron: Die "Music"-Ära war begleitet vom süffisanten Selbstbewusstsein einer Herrscherin, die weiß, dass ihr die Welt zu Füßen liegt. Diese Attitude untermauerte Millennium-Madonna mit einer kompakten, größtenteils überraschend melancholischen Kollektion wunderbar eigensinnig-experimenteller Electropop-Songs mit gerade noch genug Mainstream-Appeal, um ihr auch die Herrschaft über die Charts zu sichern. Die Clips zu den Singles wurden erneut kontrovers diskutiert, vor allem das verstörend gewalttätige Video zu "What It Feels Like For A Girl", gedreht von ihrem damaligen Ehemann Guy Ritchie ("Bube, Dame König, grAS", "Sherlock Holmes"). Der Titelsong "Music" löste hingegen eine harmloserere Welle aus, nämlich den modischen Trend, wieder Cowboy-Hüte zu tragen.

Video: "Music"

3. Erotica (1992)

Miley Cyrus' Tabubrüche wären ohne "Erotica" und der vorausgehenden Single "Justify My Love" überhaupt nicht denkbar. Mit dem Album und dem legendären begleitenden "Sex"-Buch zeigte Madonna der Prüderie ihres Heimatlandes den Mittelfinger. Zudem zeigte sie sich zeitgleich verrucht in dem Erotikthriller "Body Of Evidence" neben Willem Dafoe. Madonnas ebenso skandalträchtige wie ikonische Fünfte ist tatsächlich voller prickelnder sinnlicher Momente und tief im (House-)Sound ihrer Zeit verwurzelt. Die Clips sind dementsprechend skandalträchtig inszeniert: "Bad Girl" unter Regiee von David Fincher und mit Christopher Walken ist ein schwüler Noir-Thriller, "Erotica" spielt mit der BDSM-Sex-Szene.

Video: "Erotica"

2. Like A Prayer (1989)

"Like A Prayer" markierte Madonnas Aufstieg vom Pop- zum Superstar und läutete gleichzeitig die Zeit des stetigen Wandels ein, für den sie bis heute weltbekannt ist. Das kreative, eklektische Album war und ist ein klares Statement: Madonna ist gekommen, um zu bleiben. "Express Yourself" und der Titelsong gehören bis heute zu ihren größten Hymnen. Mitproduzent des Albums ist übrigens Prince, mit dem sie auf dem Album das Duett "Love Song" singt. Der Clip zum Titelsong löste einen der größten Skandale ihrer Karriere aus, denn darin küsst sie eine Jesus-Christus-Figur, gespielt von einem Afroamerikaner. MTV zeigte den erotisch aufgeladenen Clip nur nachts, Pepsi stoppte sein Sponsoring und die Katholische Kirche schäumte vor Empörung. Fun Fact am Rande: Das Vinyl des Albums roch nach Weihrauch und wer es damals gekauft hat, sollte einmal daran riechen - es duftet immer noch...

Video: "Like A Prayer"

1. Ray Of Light (1998)

Von Madonnas Esoterik-Trip Ende der 90er kann man ja halten, was man will, aber das Album, das (nicht zuletzt dank William Orbit) dabei herauskam, ist pure Pop-Perfektion: Persönlich, reif, innovativ, progressiv und schlicht wunderschön. Stilistisch mäandert es zwischen Trance, Ambient und Dance umher, textlich beschäftigt sich Madonna darin mit altjüdischer und fernöstlicher Religion - das Lied "Shanti / Ashtangi" singt sie in Sanskrit. Sogar mit diesen Themen löste die Mode-Ikone einen neuen weltweiten Hype aus, denn alle wollten wie sie im Video zu "Frozen" plötzlich Henna-Tattoos haben.

Die Queen of Pop auf dem absoluten Zenit ihres kreativen Schaffens.

Video: "Frozen"

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