Gemeinsam gegen Rechts: Herbert Grönemeyer tritt bei Festival in Jamel auf
Hoher Besuch bei "Jamel rockt den Förster"
Auch die ganz Großen können politische Haltung beweisen. Das hat Herbert Grönemeyer am vergangenen Freitag beim "Jamel rockt den Förster"-Festival eindrucksvoll bewiesen. Nach Auftritten von Kafvka, Fatoni und Dritte Wahl wurden die ca. 1000 Besucher plötzlich vom kommerzielle erfolgreichsten Musiker Deutschlands überrascht.
Dass sich der 62-Jährige seit jeher politisch und sozial engagiert, ist längst kein Geheimnis. Nachdem in den vergangenen Jahren jedoch Bands wie Kraftklub, Beatsteaks, Slime oder sogar Die Ärzte zum Line-Up zählten, kam "Herbies" Besuch doch etwas überraschend. Abgerundet wurde der Abend durch Auftritte von Kettcar und Marteria & Casper, die Ende August ihr gemeinsames Album "1982" veröffentlichen.
Das Festival findet seit 2007 demonstrativ im Ortsteil Jamel bei Gressow statt, welcher in der öffentlichen Wahrnehmung den Status als "Nazi-Vorzeigedorf" innehat. 2015 präsentierten Michel Abdollahi und "Panorama" eine sehenswerte Dokumentation, welche die Zustände in Jamel genauer beleuchtete und anschließend mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde.
Traditionell wird beim "Jamel rockt den Förster"-Festival das Line-Up vorher nicht bekannt gegeben, da der politische Grundgedanke, unabhängig von den auftretenden Bands, im Vordergrund stehen soll.
Über das Festival:
"Das Dorf Jamel ist von Neonazis gezielt als „nationalsozialistisches Musterdorf“ besiedelt worden. Das Festival bedeutet seit 2007 Gegenwehr gegen diese Vereinnahmung und soll den Nazis demonstrieren, dass ihnen „demokratischer Gegenwind“ entgegen bläst."