Crashing – Wahnsinn, Liebe und Anarchie bei Netflix im Stream
Britischer Humor und Awkwardness
Darum geht’s
Im Englischen kann “Crashing” sowohl das zerstörerische Zusammenstoßen zweier Objekte beschreiben, als auch das ungeplante Übernachten auf einer fremden oder befreundeten Couch. Besser hätte man den Titel dieser britischen Serie nicht wählen können.
Als “Property Guardians” bewohnen die sieben Hauptcharaktere ein altes, abbruchreifes Krankenhaus irgendwo in England. Die Miete ist günstig. Das ist der einzige Grund. Regale fallen von Wänden, das Wasser funktioniert nur manchmal und die Fläche vorm Gebäude ist nichts als eine verlassene Baustelle.
An diesen Ort, der in seiner Verkorkstheit schon allein nur knapp an einer ausgewachsenen Glaubwürdigkeitskrise vorbeischlittert, lässt Serienerfinderin (Phoebe Waller-Bridge) der Anarchie der Absurdität freien Lauf und schafft herrlich überzeichnete Charaktere, die zwischen Slapstick und subtiler Komik alles zu bieten haben.
Mit schnellen, grandios geschrieben Dialogen, einem besteckfreien Restaurant, das “We Don’t Give A Fork” heißt und genereller Unberechenbarkeit bricht “Crashing” konsequent mit zu oft in Sitcoms gesehenen Mustern.
Persons Of Interest
Während einer Party, organisiert von der verklemmt, erzkonservativen Kate (Louise Ford), taucht die quirlige Lulu (Phoebe Waller-Bridge) auf und stolpert in ihren Jugendfreund Anthony (Damien Molony), der mit Kate verlobt ist.
Lulu braucht eine Wohnung und hat kein Geld. Zusammen mit Anthony entschließt sie spontan, dass sie mit zu ihm und Kate ins Krankenhaus ziehen kann.
Es folgt, was folgen muss: In den nächsten Wochen keimt eine tieferliegende, alte Liebe zwischen Lulu und Anthony wieder auf. Die beiden wollen es nicht wahr haben; Kate versucht es – so offensichtlich es auch sein mag – zu verdrängen.
Gefangen im kleinen Kosmos des Krankenhauses und der Gesellschaft ihrer ebenfalls völlig vom Leben überforderten Mitbewohner, bahnt sich eine klassische Liebesgeschichte an.
Die dient allerdings nur als roter Faden, der die sechs Folgen der ersten Staffel zusammenhält und den Raum für allerhand Schabernack frei macht.
Fun Fact
Das Setting von “Crashing” ist vom von einem verlassenen Krankenhaus inspiriert, dass nahe der Produktionsfirma in Fitzrovia gelegen ist.
Hard Facts
- Staffel: 1
- Wo: Netflix
- Suchtfaktor: 9/10
Für Freunde von
New Girl und Scrubs