Micachu, diese Band der jungen Mica Levi, traf mit all ihrem Staubsauger-Getöse und Krachgarten-Experiment nur auf wenig verständnisvolle Gegenliebe. Zumindest in der heilen Popwelt, denn da passt diese krude Kunst der musikalischen Andersartigkeit nicht hin. Dabei erzählen Micachu, ganz ähnlich wie dieses Projekt namens Wavves, zwischen den Zeilen von Wohlklang und Melodie - wenn auch auf ihre ganz eigene Weise.
Natürlich muss man sich erst durch dicke Lärmschichten kämpfen, um hier auf einen wie auch immer wahrgenommenen Popmelodiegrund zu stoßen. Aber das selbstbetitelte Album des Jungspunds Nathan Williams beherbergt Perlen, die Sonic Youth-Raritäten-Sammler ausflippen lassen dürften. Instrumente werden hier nicht bedient, sondern malträtiert, Strukturen nicht gesucht, sondern im Wahn übergangen und als einzige Konstante wird ausschließlich die Ekstase verfolgt. Aber: In all dem Noise, Gehämmer und Verzerrgemetzel erwischt man sich dann irgendwann beim Mitwippen und Mitsingen. Das ist schon eine Kunst für sich.