Es beginnt furios: Spacerock und Progrock laden ein zum üblichen Punk’n’Roll-Spaß, den die Norweger in unterschiedlicher Besetzung nun schon seit 1988 zelebrieren und sich seitdem gegen Rassismus und Nationalismus positionieren – sehr zur Verwirrung Rechter, die mit der Selbstironie der Band wenig anfangen können.
Video: Part III: RockNRoll Machine
Auch auf dem neuen Album könnten Reizbegriffe wie „Oi“, „Skinhead“ oder „Nietzsche“ wieder zu Missverständnissen führen, genauso wie der ursprüngliche Wunsch der Musiker sich „Nazipenis“ zu nennen.
Der Song „Skinhead Rock & Roll“ amüsiert dann ausgerechnet mit einer „The Final Countdown“-artigen Hair-Metal-Hookline und dem Großmeister des Horrors sowie eiskalter Synthie-Soundtracks John Carpenter eine „Powder Ballad“ im Stile Bon Jovis zu widmen, zeugt zudem von ihrem hinterlistigen Humor. Turbonegro bleibt ein Phänomen und Paradox: Die Band scheint musikalisch aus der Zeit gefallen, parodiert aber ihre eindeutigen Vorbilder wie Alice Cooper oder Motörhead respektlos perfide.
Tracklist:
- Chrome Ozone Creation (The Rock And Roll Machine Suite Part I)
- Part II: Well Hello
- Part III: RockNRoll Machine
- Hurry Up & Die
- Fist City
- Skinhead Rock & Roll
- Hot For Nietzsche
- On The Rag
- Let The Punishment Fit The Behind
- John Carpenter Powder Ballad
- Special Education
Tourdaten:
10.03. Berlin – SO36