Mike Milosh und Robin Hannibal sind Rhye. Damit fängt die Verwirrung auch schon an. Denn Kategorien wie männlich oder weiblich gibt es bei Rhye nicht, auch wenn sich ihr Debütalbum eindeutig als „Woman“ ausgibt. Die außergewöhnliche Stimme des Kanadiers Milosh klingt wie eine Mischung aus Sade und Elin Kastlander (JJ), während der Däne Robin im Hintergrund Streicher, Drums, Keyboards und Gitarren so kunstvoll drapiert, als wäre er in den großen Studios der 60er Jahre in die Lehre gegangen.
Aber die Verwirrung legt sich schnell und Rhye spinnen einen ein in ihr kunstvolles Netz aus softem Pop, Soul und ganz viel Emotionen. Die Projektionsfläche ihrer Musik ist riesig: Mal geben sich Rhye so unterkühlt wie Neonlicht, mal flirrt durch ihre Songs die Hitze von Sex an einem heißen Sommertag. Noch öfter erwischt man sich allerdings dabei, alles andere ruhen zu lassen, versonnene Songs wie „3 Days“ wirken und sich dann langsam wegtragen zu lassen – an einen schönen Ort, in die Arme der Liebsten...
Tourdaten:
11.03.2013 Berlin, Roter Salon