So ist das mit Pop und politischen Inhalten. Anfangs Aussagekräftiges wird im laufe der Zeit für die Folgegenerationen schnell zahm, zumal sich in der ewigen Repetition zunehmend Nostalgie einschleicht. Mit dem Alter hat das wenig zu tun, nur mit der konstanten Anziehungskraft auf ein jüngeres Publikum. Wer niemals nur "in" war, wird niemals wirklich "out" sein. Die New Model Army ist es definitiv, hat sich aber ihre Fangemeinde erhalten. Die würde höchstens durch spontane Experimentierfreudigkeit im Sound verschreckt werden, was ja hier keine wirkliche Gefahr darstellt. Auch diese Liveversionen bieten gewohnt Überdimensioniertes, trockene Gitarren und Pathos. Bodenständig halt. Aber in diesen Mikrokosmos, in dem jeder dankbar erhält was er erwartet, will ich mich gar nicht einmischen. (ko)
Autor: Redaktion