Mathias Kaden mag mit dem Titel seins Debüts zunächst an die minimalste Phase kölschen Technos anschließen, musikalisch liegen zwischen Studio 1 und Studio 10 Welten. Statt ein sicheres Ding zu fahren und weiter Futter für die Plattenkisten Berliner DJs mit vollem Terminkalender zu produzieren, ist Kaden lieber ins Risiko gegangen. Flirtet mit Jazz, lässt Dub zu Wort kommen und die Bassdrum swingen.
Wie selbstverständlich erweitert Kaden seinen Soundkosmos um natürliche Soundquellen, lädt Bläser ins Studio ein oder lässt den Bass lieber zupfen als aus Bits und Bytes zusammen setzen. Funktionalität hat Kaden seinen Tracks damit ausgetrieben, dafür aber Schmutz und Impulsivität zurückgegeben, die man auch als Deepness bezeichnen könnte. Sicher, "Studio 10" ist ein Wagnis, aber eines das sich gelohnt hat und zeigt, dass Minimal noch lange nicht zuende gedacht ist.