Lykke Li hat den Blues: „All my love is unrequited“ singt sie in im zentralen Song ihres zweiten Albums „Wounded Rhymes“ und begleitet sich selbst dabei mit herzzerreißenden „Doo-Wop“-Chören. Im Titelsong legt sie gleich nach: „Sadness is my boyfriend“. Trotzdem versinkt sie auf „Wounded Rhymes“ nicht in Selbstmitleid und Weltschmerz. Dafür sorgt die den Sixties entlehnte, surfige Leichtigkeit von Songs wie dem vorab ausgekoppelten „Get Some“, in dem selbstbewusster Trotz das Ruder übernimmt.
Wo zwischen „Youth Novels“ und „Wounded Rhymes“ mit „Possibility“, Lykke Lis Beitrag zum Soundtrack des Teenievampir-Hypes „Twilight Moon“, noch alles möglich schien, ist Lykke Li in der Zwischenzeit, ob sie wollte oder nicht, erwachsen geworden. „Wounded Rhymes“ zeigt Lykke Li fokussierter und zielgerichteter, und so genügen ihr zehn Songs, um alle zu verzaubern.